Wie ändern sich die Lichtverhältnisse in Europa zu verschiedenen Jahreszeiten? Wie sich dies auf der Europakarte darstellt wird im folgenden Artikel
beschrieben.
Klar ist, durch die Drehung der Erde um ihre Achse ist immer wieder ein anderer Teil der Erdoberfläche der Sonne zugewandt. Dadurch entstehen Tag und Nacht. Von der Erde aus betrachtet geht die
Sonne im Osten auf und im Westen unter. Am 23. September erreicht die Erde die Position der Tag-Nachtgleiche, dann dauert überall auf der Erde der Tag und die Nacht (die Hell- und Dunkelphase)
genau 12 Stunden. Ein Blick auf die Europakarte zeigt die Verhältnisse bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Die Tag-Nacht-Grenze verläuft hier immer deckungsgleich zu den Längengraden auf der
Erde.
Sonnenaufgang
Sonnenuntergang
(powered by Time.is)
Aufgrund der Erdneigung von ca. 23,45° ergeben sich zu verschiedenen Jahreszeiten aber unterschiedliche Zeiten für das Tageslicht in Deutschland. Die Umstellung der Uhren auf die sog. Sommerzeit bewirkt während der Sommermonate, dass wir früher aufstehen und früher schlafen gehen. Dadurch hat man das subjektive Gefühl, dass es länger hell ist.
Zur Abschaffung der zweimal jährlichen Umstellung der Uhren auf die sog. "Sommerzeit" (= osteuropäische Zeit (OEZ), siehe: → Die „Sommerzeit“ auf der Karte) und zurück zur mitteleuropäischen Zeit (MEZ) wird durch zwei mögliche Szenarien momentan angedacht. Die Politik erwägt möglicherweise eine dauerhafte Beibehaltung der osteuropäischen Zeit (OEZ) für die EU. Vergleichbar hatte man so bereits in Russland gehandelt, es sollte sich als Fehler herausstellen und wurde später wieder korrigiert. Nach den ersten Wintern bei der dauerhaften „Sommerzeit“ bemerkte man schnell, dass dies sehr unerwünschte Folgen hatte. Im Winter geht ohnehin (bewirkt durch die Erdneigung) die Sonne später auf, gleichzeitig war man aber gezwungen dauerhaft eine Stunde früher aufzustehen. Dadurch verlagerte man auch während der Wintermonate die aktive Phase der Bevölkerung in die späten Nachtstunden, bzw. frühen Morgenstunden. Subjektiv ergibt sich dadurch aber der Eindruck, dass die Sonne erst sehr spät aufgeht. Man musste also weitestgehend den ganzen Vormittag während der Dunkelphase verbringen. Das fehlende Tageslicht in den Vormittagsstunden bewegte dann schließlich die Politiker, dass die Regelung angepasst wurde. Die Uhren wurden weitestgehend auf die geographisch/astronomische Zeit umgestellt und seither dauerhaft beibehalten. Für uns hier in Deutschland wäre diese geographisch/astronomisch angepasste Zeit weitestgehend die mitteleuropäische Zeit (MEZ = sog. „Winterzeit“), in den westlich angrenzenden Ländern sogar die westeuropäische Zeit (WEZ).
Der Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in Europa am 21. Dezember ist in den beiden folgenden Abbildungen dargestellt. Deutlich zu sehen ist dort, wie sich die Tag-Nacht-Grenze morgens und abends über den Kontinent verschiebt. Bei der dauerhaften Beibehaltung der osteuropäischen Zeit (OEZ) während der Wintersonnenwende (und damit auch während der Wintermonate allgemein) hätte man das subjektive Gefühl, dass die Sonne in weiten Teilen Europas extrem spät aufginge. Entlang der Küste vom Atlantik bis zur Nordsee würden beispielsweise dann bei Sonnenaufgang die Uhren schon ca. 9:45 Uhr anzeigen (bei mitteleuropäischer Zeit ist es dort etwa 8:45 Uhr bei Sonnenaufgang). In Norwegen und Schweden wäre der Sonnenaufgang dann sogar erst gegen ca. 11:00 Uhr.
Auch bei uns in Deutschland und weiten Teilen Europas würde durch die dauerhafte Beibehaltung der osteuropäischen Zeit (OEZ) der Tagesablauf auch während der Wintermonate dauerhaft in die Nachtstunden verlagert, so wie es momentan nur während der Sommermonate der Fall ist. Allerdings wäre die Nacht während der Wintermonate für alle Beteiligten auch als solche viel deutlicher spürbar. Während der Sommermonate ist die Dunkelphase in unseren europäischen Breiten extrem kurz und dadurch erreicht uns auch während der eigentlichen Nacht sehr viel Helligkeit. In den Wintermonaten erleben wir hingegen die Nachstunden sehr viel intensiver. Richten wir unseren Lebensablauf dann aber noch zusätzlich nach der osteuropäischen Zeit (OEZ), dann rückt weitestgehend der gesamte Morgen/Vormittag in die Nachstunden, also die Dunkelphase. Die gesundheitlichen Folgen erkannte man in Russland bald und reagierte.
Die Abschaffung der ständigen Umstellung der Uhren von MEZ auf OEZ und umgekehrt ist ein Schritt in die richtige Richtung! Ob man in der EU zunächst den gleichen Fehler wie in Russland machen
muss bleibt abzuwarten. Vielleicht erkennen die Entscheider die wahre Natur der sog. „Sommerzeit“ rechtzeitig und beenden endliche die lange Zeitspanne, in der sich die Menschen bewusst oder
unbewusst den Folgen der Sommerzeitverordnung aussetzen mussten.
Mehr Infos (planet-wissen.de):
Abb. - Karte 1:
Tag-Nacht-Grenze/Sonnenaufgang (23.Sep.) von Dr. Andreas Rueff ist lizenziert unter einer Creative
Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Beruht auf dem Werk unter https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AStandard_map_of_Europe_(blank).png.
Abb. - Karte 2:
Tag-Nacht-Grenze/Sonnenuntergang (23.Sep.) von Dr. Andreas Rueff ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Beruht auf dem Werk unter
https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AStandard_map_of_Europe_(blank).png.
Abb. - Karte 3:
Tag-Nacht-Grenze/Sonnenaufgang (21.Dez.) von Dr. Andreas Rueff ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Beruht auf dem Werk unter https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AStandard_map_of_Europe_(blank).png.
Abb. - Karte 4:
Tag-Nacht-Grenze/Sonnenuntergang (21.Dez.) von Dr. Andreas Rueff ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Beruht auf dem Werk
unter https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AStandard_map_of_Europe_(blank).png.