Dieser Internetauftritt ist Teil der internationalen Bewegung für einen sinnvollen Umgang mit der Uhrzeit: INTERNATIONAL ALLIANCE FOR NATURAL TIME (IANT). Auf der Basis der aktuellen naturwissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnisse stehen gesundheitliche Aspekte bei der Wahl einer geeigneten Amtszeit in allen Teilen der Welt, insbesondere für die europäischen Länder, im Fokus unserer Bemühungen.
Wir befürworten, dass die Uhren das ganze Jahr über auf die für jeden Staat nachhaltige Ortszeit eingestellt werden. Die Anwendung eine geographisch nicht ortsangepassten Amtszeit in der bisherigen Historie und aktuelle wissenschaftliche Belege zeigen, dass dies die besten Bedingungen für öffentliche Gesundheit, Sicherheit, Bildung, Arbeit, Wirtschaft, Umwelt, bürgerliche Freiheiten und Menschenrechte gewährleistet.
PRESS RELEASE – October 21, 2020 – EUROPE & NORTH AMERICA
Natural Time: An Easy, Inexpensive, and Necessary Step Toward a Healthier Society
European and North American NGOs and advocates for healthy time-use have joined to form the International Alliance for Natural Time. Backed by renowned scientists and experts in the fields of chronobiology, neuroscience, economic science, and social science, the Alliance emphasizes natural time for health, safety, education, economy, and environment. They urge governments on both continents to restore permanent, sun-based time zones as soon as possible, preferably before March of 2021.
Sleep Deprivation
Wrongly set clocks continually force the population to wake before sunrise, leading to structural sleep deprivation and disruption to biological clocks. The circadian system directs all bodily processes, and it takes cue from local sunlight—not by clocks on phones. To ignore this reality affects quality of sleep, mental and physical health, performance at work, school, and on the road, and economy at large.
Sleep deprivation has been calculated to cost at least 1% of annual gross domestic product (more than $200 billion in the US, and over €165 billion in the Eurozone. Furthermore, artificially advanced clocks increase demand both for morning heat and evening air conditioning, which increases energy costs, waste, and pollution.
Social Clocks vs Natural Time
In too many nations, people suffer misalignment between social clock and natural time. Most of Europe and North America set clocks an hour ahead of their naturally appropriate time zone each spring for daylight saving time (DST). Also, most of Western Europe (Benelux, France, and Spain) have observed Central European time since World War II, adding another hour of misalignment.
From every relevant field, expert consensus is clear: clocks should permanently reflect the most geographically appropriate, sun-based time zone. For Germany it is Central European Time (UTC+1); for Benelux, France, Spain, and the United Kingdom it is Western European Time (UTC); for Portugal, Ireland, and Iceland it is Azores Time (UTC-1). In North America, each state and province should restore its permanent standard time (the only path permitted by the 1966 Uniform Time Act).
For Health and Economy
The Alliance is providing citizens and politicians with reliable information about the importance—especially amid COVID—of returning permanently to solar-based time zones. They ask European national authorities and state/provincial and federal governments of North America to acknowledge the evidence and restore natural time zones, before the next scheduled clock change in March of 2021.
Expert References
Experts have repeatedly spoken against Daylight Saving Time (DST) and seasonal clock shifts.
For more information on the participating organisations please visit our website: http://naturaltimealliance.org
Trump will Sommerzeit abschaffen
Aus astronomischer Sicht längst überfällig: Wird die sog. "Sommerzeit" endlich abgeschafft? Was auch immer die Amtszeit von Trump in den USA bringen mag, zu seinen erklärten Zielen gehört offenbar, dass endlich die sog. "Sommerzeit" abgeschafft werden soll. Schon 2018 hat auch das EU-Parlament die Abschaffung beschlossen, allerdings kam dann Corona. Die längst überfällige Abschaffung steht seither noch immer aus. Durch die Abschaffung in den USA könnte auch in der EU endlich ein Umdenken bewirkt werden und dieses Thema dann endgültig zu einem Ende führen. Hoffentlich bald ...
Trump will Sommerzeit abschaffen
14.12.2024__________________________
Die Petition der Barcelona Time Use Initiative will das Thema wieder in die Aufmerksamkeit des Europäischen
Parlaments rücken:
Please help and sign the petition
The European Right to Time manifesto of our partner the Barcelona Time Use Initiative has helped to bring the topic back to the attention of the European Parliament.
In addition, and because the progress of the abolition depends largely on the indecisiveness of the Member States, the International Alliance for Natural Time has started a Europe-wide petition to persuade the relevant ministers of the Member States to finally take a decision in this matter.
Sign and spread the word - the more signatories, the clearer our message!
https://action.wemove.eu/sign/2024-10-are-you-sick-and-tired-of-changing-the-clock-twice-a-year-EN
06.11.2024__________________________
Zurück zur Normalzeit
In der kommenden Nacht werden die Zeiger der Uhren wieder auf die Normalzeit umgestellt. Das bedeutet, dass für die nächsten 5 Monate die Uhren in vielen Bereichen der Welt - so auch in
weiten Teilen von Deutschland - wieder der geographischen Zeitzone entsprechen. In Deutschland zeigen die Uhren dann wieder die "Mitteleuropäische Zeit" (MEZ) an, also die aus
geographisch/astronomischer Sicht einzig richtige Uhrzeit.
Längst wollte die EU die Verstellung der Zeiger und die damit verbundenen Probleme (Kosten, Gesundheit, etc.) abschaffen, leider hat man es bisher immer noch nicht geschafft. Wieso ist
die MEZ für den größten Teil von Deutschland die bessere Lösung und warum die „Sommerzeit-Regelung“ ein Fehler ist? - Hier kann man es sich mit einem Blick auf die Europakarte
verdeutlichen:
https://www.mathe-physik-technik.de/links/die-sommerzeit-auf-der-karte/
In der Nacht vom 30.03. auf den 31.03.2024 wurden die Uhren wieder von der mitteleuropäischen Normalzeit (MEZ) auf die sog. "Sommerzeit" umgestellt.
Aktueller Beitrag zum Thema: Alles eine Stunde früher
31.03.2024__________________________
Ab morgen (29.10.2023) gilt in Deutschland wieder die Mitteleuropäische Zeit (MEZ). Während der letzten sieben Monate waren die Uhren bei uns auf die Osteuropäische Zeit (OEZ) eingestellt
(diese wird auch oft als "Sommerzeit" bezeichnet). Das hatte zur Folge, dass wir alles einfach eine Stunde früher erledigen müssen. Der Gedanke dabei war ursprünglich, dass mehr
Tageslicht genutzt werden sollte und Energie eingespart wird. Geklappt hat das allerdings nicht! Eine Abschaffung wurde bereits 2019 vom EU-Parlament beschlossen, allerdings warten wir
noch immer auf eine Umsetzung dieses Beschlusses!
Weitere Argumente für eine Abschaffung der "Sommerzeit-Regelung" hat Fokus-Online zusammengestellt:
Sechs Gründe, warum wir
die Zeitumstellung sofort abschaffen müssen!
In der Nacht vom 25.03. auf den 26.03.2023 wurden die Uhren wieder von der mitteleuropäischen Normalzeit (MEZ) auf die sog. "Sommerzeit" umgestellt.
Bis unsere Uhren wieder auf die mitteleuropäische Zeit umgestellt werden:
Information vom 30.11.2022:
Heute werden die Uhren wieder auf die mitteleuropäische Normalzeit umgestellt
Um 3 Uhr werden die Uhren um eine Stunde von Sommerzeit auf mitteleuropäische Zeit zurückgestellt. Das sorgt weiter für Kritik. Nach einer aktuellen Erhebung in der Krankenkasse DAK-Gesundheit befürworteten 77 % die Abschaffung der "Zeitumstellung". Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin befürwortet in der Debatte eine Beibehaltung der mitteleuropäischen Normalzeit - also der sog. "Winterzeit". Im folgenden Video gibt Hr. Dr. Weeß eine Stellungnahme aus wissenschaftlicher Sicht zu diesen Thema ab (ab Zeitindex 2:35).
→ Uhren werden in der Nacht zu Sonntag eine Stunde zurückgestellt (ARD-Mediathek)
30.10.2022__________________________
Frühaufsteher freuen sich:
Vom 26. auf den 27.03.2022 wurden mal wieder die Uhren verstellt, d.h. ab sofort gilt "alles eine Stunde früher" für die nächsten 7 Monate, denn die
Uhren wurden umgestellt und nicht die Zeit! Das bedeutet: 6:00 Uhr bleibt 6:00 Uhr, egal wie man am Zeiger dreht! Wenn aber ab jetzt 6:00 Uhr auf den Uhren angezeigt wird, dann müssen wir bedenken, dass der Zeiger
vorstellt ist und zu dem Zeitpunkt eigentlich auf 5:00 Uhr stehen müsste. Wir stehen also jeden Tag eine Stunde zu früh auf. Auch alle
anderen Dinge machen wir natürlich eine Stunde früher.
Eigentlich sollte dieser Schildbürgerstreich längst ein Ende haben, so wurde es von der Politik versprochen. Die ursprünglich erhoffte Energieeinsparung findet nachweislich nicht statt,
die sog. "Sommerzeit" hat also ihren eigentlichen Sinn völlig verfehlt. Im Gegenteil! Sie kostet Geld und belastet die Gesundheit, das zeigen wissenschaftliche Untersuchungen,
insbesondere im Bereich der Chronobiologie. - Leider ist die längst überfällige Abschaffung der aktuellen Regelung bisher nur ein uneingelöstes Versprechen der Politik geblieben.
Hoffentlich wird dieses Problem dann doch bald in Angriff genommen, es wird höchste Zeit! Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Auch Quarks hat wieder einen schönen Beitrag zum Thema erstellt. Sehr sehenswert!
→ Unsere innere Uhr: Darum haben wir Probleme mit der "Zeitumstellung". (ARD-Mediathek)
27.03.2022__________________________
In der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober 2021 war es endlich wieder soweit: Der alljährliche Schildbürgerstreich wurde wieder beendet. Die Uhren wurden
in Europa wieder auf die mitteleuropäische Zeit (MEZ = UTC+1) zurückgestellt. Zunächst folgt nun wieder einer der gefährlichsten Montage des Jahres mit etwa 8% mehr Verkehrsunfällen in
Deutschland als an einem gewöhnlichen Montag. 2021 sollte mit der Umstellung Schluss sein - so zumindest das Versprechen der Politik. Das EU-Parlament hat die
Abschaffung bereits beschlossen. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik die mahnenden Worte der Medizinier berücksichtigt, die richtige Entscheidung trifft und dann für Deutschland wieder
dauerhaft zur mitteleuropäischen Normalzeit zurückkehrt. Was das Versprechen von Hr. Junker von 2018 wert ist, das wird sich zeigen. Man darf gespannt sein.
31.10.2021__________________________
Update - 21. Juli 2021
Konferenz zur Zukunft Europas - Beitrag im Bereich Bildung:
→ Schulbildung effizienter gestalten - Chronobiologische Entwicklung Jugendlicher berücksichtigen.
21.07.2021__________________________
Update - 23. Okt. 2020
Stellungnahme der Deutsche Gesellschaft für Zeitpolitik e.V.
23.10.2020__________________________
Update - 10. Okt. 2020
Europäische und nordamerikanische Nichtregierungsorganisationen haben sich am 10. Oktober 2020 zur INTERNATIONALEN ALLIANZ FÜR NATÜRLICHE ZEIT zusammengeschlossen. Ziel ist eine Rückkehr zu einem gesünderen Leben nach der inneren Uhr des Menschen durch eine dauerhafte Beibehaltung der Mitteleuropäischen Normalzeit (MEZ) für Deutschland.
→ Weitere Informationen hier: https://naturaltimealliance.org/en/
23.10.2020__________________________
Update - 03. Dez. 2019
Eine kleine Mehrheit der Vertreter der EU-Schlafforschung stimmte gegen die Zeitumstellung und alle mit Ausnahme von Schweden befürworten eine dauerhafte Standardzeit für den Fall, dass die Zeitumstellung eingestellt wird.
05.12.2019__________________________
Noch keine Einigung
Bislang konnten sich die Europäer leider nicht auf eine Lösung zur Abschaffung der sog. "Sommerzeit" einigen. Das Versprechen von J.-C. Juncker steht! Man darf gespannt
sein, ob die Politik mehr als leere Versprechen liefert und dabei auch die notwendigen medizinischen und naturwissenschaftlichen Gegebenheiten berücksichtigt.
Sektrum der Wissenschaft → Die Studienlage ist eindeutig: Wir sollten die permanente "Winterzeit"
einführen
Weitere aktuelle Informationen gibt es hier: → https://www.beteretijden.org/
26.10.2019 / 28.10.2019__________________________
Straßburg: EU-Parlament stimmt für Ende der Zeitumstellung 2021
Das Ende der Zeitumstellung ist endlich einen weiteren Schritt vorangekommen. Das Europäische Parlament hat sich für ein Ende der Zeitumstellung ausgesprochen. Das ist das Ergebnis einer
Abstimmung in Straßburg. Bis April 2020 soll in den europäischen Staaten die Entscheidung getroffen werden, welche Zeit künftig dauerhaft gelten soll. Deutschland liegt größtenteils in
der mitteleuropäischen Zeitzone (der westliche Rand ragt sogar teilweise in die westeuropäische Zeitzone). Momentan wird in Deutschland während der Wintermonate die mitteleuropäische Zeit
(MEZ) und während der Sommermonate die osteuropäische Zeit (OEZ) als amtliche Zeit verwendet.
→ Link zum Spiegel-Bericht vom 26.03.2019
26.03.2019__________________________
Ausschuss im Europaparlament stimmt für Ende der Zeitumstellung 2021
Die Pläne zur Abschaffung der Zeitumstellung in der EU sind einen kleinen Schritt vorangekommen. Der zuständige Verkehrsausschuss im Europaparlament in Brüssel stimmte am Montag für die Abschaffung im Jahr 2021. 23 Abgeordnete stimmten dafür, 11 dagegen, Enthaltungen gab es nicht.
→ Link zum Merkur-Bericht vom 05.03.2019
06.03.2019__________________________
Pressemitteilung:
von: Hubertus Hilgers, Arzt und Dr. Peter Spork, Biologe und Wissenschaftsautor
Diese Pressemitteilung können Sie auch HIER im .pdf Format herunterladen.
Das wäre eine simple und vermutlich äußerst effektive Maßnahme zur Gesundheitsprävention. Durch die so genannte Sommerzeit (MESZ; eigentlich Osteuropäische Zeit, OEZ) steigen vermutlich Gesundheitsrisiken bei vier Fünfteln der Bevölkerung.
So lautet das Fazit aus jahrzehntelanger und jüngst nobelpreisgekrönter chronobiologischer Grundlagenforschung. Es erstaunt, dass sich in den Parlamenten der EU und Deutschlands dennoch keine Mehrheit für eine simple, rundum positive Maßnahme ohne negative Begleiterscheinungen findet: die Uhren-Umstellung endlich abzuschaffen.
(Erlangen / Hamburg , 19.03.2018)
In zahlreichen Ländern der Europäischen Union (EU) haben sich mittlerweile Initiativen zur dauerhaften Beibehaltung der Normalzeit gegründet.
Sehr viele Bürger und Politiker etwa aus Finnland, Polen, Ungarn, Tschechien, den Niederlanden, Belgien und Frankreich, aber natürlich auch aus Deutschland oder Österreich fordern im Rahmen dieser Initiativen eine Abschaffung der Uhren-Umstellung auf die so genannte Sommerzeit. Das EU-Parlament hat nicht zuletzt als Reaktion darauf im Februar 2018 beschlossen, die Folgen einer solchen Änderung eingehend zu prüfen.
Am kommenden Wochenende steht erneut eine Uhren-Umstellung an. Wir werden danach sieben Monate in einer Zeitzone leben (OEZ), die eigentlich für die Ukraine, Weißrussland oder Griechenland gedacht ist. Das bleibt nicht ohne Folgen, weshalb wir (Hubertus Hilgers, Peter Spork) hier die wichtigsten Argumente für eine Rückkehr zur ganzjährigen Normalzeit anführen möchten.
Im Anhang findet sich zudem eine Stellungnahme des renommierten Chronobiologen Till Roenneberg (LMU München), der den aktuellen Stand der Wissenschaft zum Thema zusammenfasst.
Weite Teile der europäischen Bevölkerung leiden mehr oder weniger bewusst unter den negativen Folgen der Uhren-Umstellung. Grob geschätzt handelt es sich dabei um jene vier Fünftel der Menschen, die Werktags einen Wecker zum Aufstehen benötigen. Der einst erhoffte wirtschaftliche Nutzen der MESZ hat sich nicht eingestellt. „Gemessen an der Zielsetzung des Stromsparens ist die Sommerzeit ein Flop“, schreibt die Neue Zürcher Zeitung über die Resultate einer aktuellen Metaanalyse zum Thema (https://www.nzz.ch/wirtschaft/diesommerzeit-ist-ein-flop-ld.1335861).
Es mag wichtigere Probleme auf dieser Welt geben als die erzwungene Verstellung der Uhren. Aber es gibt auch nur wenige Dinge, die leichter zu ändern sind. Je nach Rechtsauffassung müssten die EU-Kommission und/oder die Regierungen der Mitgliedsländer lediglich beschließen, die Uhren nicht mehr zu verstellen. Es gäbe überhaupt keinen weiteren Aufwand.
Nichts müsste zusätzlich geschehen. Diese Maßnahme sparte sogar Geld: Direkt, weil die Verstellungskosten wegfielen. Und indirekt, weil ein großer Teil der Bevölkerung nach den Vorhersagen der chronobiologischen Grundlagenforschung sehr wahrscheinlich gesünder, kreativer, besser gelaunt und ausgeschlafener wäre. (Der Rest der Bevölkerung hätte keinen Schaden.)
Chronischer Schlafmangel und ein Leben im falschen biologischen Rhythmus erhöhen vielen wissenschaftlichen Befunden zufolge das Risiko für fast alle Volkskrankheiten, darunter Depressionen und viele andere psychische Leiden, Stoffwechselkrankheiten wie Adipositas und Typ-2-Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Krankheiten wie Schlaganfall und Herzinfarkt.
Allein die Kosten, die das Gesundheitssystem durch eine ganzjährige Beibehaltung der Normalzeit (Mitteleuropäische Zeit, MEZ) einsparte, wären logischerweise immens. Till Roenneberg, Professor für Chronobiologie an der Ludwig Maximilians Universität München, schreibt dazu in der beigefügten Stellungnahme zur „Sommerzeit aus Sicht der chronobiologischen Medizin“: „Die Kosten, die sich aus dem Leben gegen die innere Uhr und aus Schlafproblemen ergeben, werden für Deutschland auf fast 60 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.“ Zumindest ein Teil dieser Kosten könnte durch die Abschaffung der MESZ eingespart werden.
Die Zeit wird übrigens am kommenden Wochenende – anders als der üblicherweise verwendete Begriff „Zeitumstellung“ suggeriert – nicht verändert. Alle Menschen stehen wegen der
verstellten Uhren eine Stunde früher auf. Am Abend fällt es ihnen aber wegen ihrer vom unveränderten Sonnenstand (da die Zeit ja nicht verändert wurde) justierten biologischen
(inneren) Uhren schwer, eine Stunde früher einzuschlafen. Entweder gehen sie bezogen auf die Zeit auf ihren Uhren später zu Bett als während der Normalzeit oder sie liegen länger
wach, bevor sie einschlafen – oder sogar beides. In jedem Fall ist die Folge, dass sie weniger Schlaf
bekommen als wenn die Uhren nicht verstellt worden wären. Und das gilt übrigens nicht nur für die Tage nach der Uhren-Umstellung sondern letztlich für die folgenden sieben Monate bis
zur Rückkehr in die Normalzeit. So lauten einige der logischen Konsequenzen aus den Erkenntnissen der Chronobiologie – jener Disziplin, deren Vertreter sicher nicht ohne Grund im Jahr
2017 den Medizin-Nobelpreis erhalten haben (PM des Nobelkomitees: https://www.nobelprize.org/nobel_prizes/medicine/laureates/2017/press.html).
Chronobiologen fanden heraus, dass unsere inneren Uhren sich darauf einstellen, wann die Sonne ungefähr am Höchststand steht. (Tageslicht am Morgen stellt die inneren Uhren vor, Tageslicht am Abend stellt sie zurück.) Daran ändert sich durch die Uhren-Umstellung nichts.
Was sich ändert, ist, wie bereits erwähnt, dass wir in der MESZ eine Stunde früher aufstehen und abends nur selten eine Stunde früher einschlafen können. Genau das nennt man einen sozialen Jetlag, und der ist schlafraubend und ungesund (siehe dazu die Stellungnahme von Till Roenneberg oder auch sein Buch „Wie wir ticken“, Dumont 2012). Letztlich verstärkt die Uhren-Umstellung im März also die ohnehin schon negativen Folgen des schlafgefährdenden Lebens in der modernen 24/7-Gesellschaft wie Schicht- und Nachtarbeit, zu frühe und unflexible Schul- und Arbeitszeiten sowie mangelhafte Pausen- und Freizeitkultur.
Hinzu kommen die direkten Folgen der Uhren-Umstellung: In den Tagen danach häufen sich Verkehrsunfälle, Arztbesuche und Herzinfarkte. Vermutlich ist im März hauptsächlich der Schlafmangel wegen der verkürzten Nacht daran schuld, denn es gibt Hinweise, dass die Umstellung im Oktober sogar positive Effekte hat, etwa eine Verringerung der Herzinfarktrate in den kommenden Tagen.
Von Befürwortern der Uhren-Umstellung wird häufig argumentiert, wir würden uns ja auch auf Fernreisen sehr schnell an eine Umstellung um eine Stunde oder mehr anpassen. Doch dabei handelt es sich tatsächlich um eine biologisch gewollte und äußerst sinnvolle Anpassung unserer inneren Uhren an die äußere Zeit, vorgegeben durch den Lauf der Sonne. Genau der Umstand, dass uns das so gut gelingt, belegt deshalb das Gegenteil von dem, was er belegen soll: Er zeigt, wie schwer es vielen Menschen fallen muss, sich an die so genannte Sommerzeit zu gewöhnen. Diese ist nämlich eine Verstellung der Uhren, ohne dass die Sonne Ihren Lauf verändert. Die jetzige Situation entspricht letztlich einer Flugreise in eine andere Zeitzone, bei der man leider vergessen hat, die Uhr umzustellen und deshalb permanent zur falschen Zeit aufsteht und zu Bett geht.
Ein zweites Argument vieler Befürworter der MESZ lautet, wir hätten wegen des früheren Aufstehens abends eine Stunde mehr Freizeit, die wir zum Teil am Tageslicht verbringen, was wiederum gesund sei. Leider geht diese Rechnung wie bereits beschrieben zulasten unseres Schlafs. (Noch viel schlimmer als der jetzige Zustand wäre deshalb auch die ganzjährige Einführung der MESZ, wie sie derzeit wieder von manchen Politikern gefordert wird.) Einzig sinnvoll scheint hingegen, die Uhren in der Normalzeit, MEZ, zu belassen, und vermehrt während Pausen am Vormittag oder vor der Arbeit bzw. der Schule ans Tageslicht zu gehen.
Denn Licht am Morgen und Vormittag hat biologisch gesehen die gegenteilige Wirkung als Licht am Nachmittag und Abend. „Die Sommerzeit sattelt für sieben Monate bei den meisten Menschen eine weitere Stunde auf den bereits bestehenden sozialen Jetlag drauf“, weiß Chronobiologe Roenneberg.
„Untermauert“ sei diese Aussage durch „begutachtete wissenschaftliche Literatur“. Dass diese Tatsachen noch keine politischen Folgen hätten, lasse vermuten, dass „Politiker diese Zusammenhänge nicht kennen oder nicht begreifen“.
Hubertus Hilgers: Arzt in Erlangen und Initiator der bislang größten Gesundheitspetition MOMO zur „Beibehaltung der Normalzeit und Abschaffung der Sommer-Zeit-Verordnung“ (bis heute mehr als 94.500 Unterzeichner; www.sommerzeit-abschaffen.de)
Dr. rer. nat. Peter Spork: Wissenschaftsjournalist und Autor mehrerer Bücher über
Schlafforschung und Chronobiologie („Wake up! Aufbruch in eine ausgeschlafene
Gesellschaft“, Hanser oder dtv; www.peter-spork.de)
25.03.2018__________________________
Produktlinks (amazon.de):
Kurt Niel (Samstag, 24 Oktober 2020 18:12)
Fast alle Lebewesen richten sich seit deren Entstehung vor Milliarden von Jahren nach dem Sonnengang auf der Erde. Die Menschen setzen das seit Millionen Jahre fort. - Deshalb noch revolutionärer: Ich denke, dass sich die ganze Welt auf zwei Zeitskalen einigen sollte: die lokale Zeit WOZ (Wahre Ortszeit), also die nur aufgrund des Sonnenstands bestimmte Zeit mit Mittag jeweils dann, wenn die Sonne am höchsten steht. Und als zweite Zeit die Universalzeit (UTC) zur Synchronisierung von globalen Ereignissen wie Verkehrsplänen, länderübergreifenden Terminen, Satellitensteuerungen etc. Die Technologie ist dabei nicht das Problem - wir haben schon alles, was wir dazu brauchen.
ann ceusters Belgien (Mittwoch, 01 Juli 2020 21:38)
Sehr klug und einfach. Einfach zu verstehen. gut geeignet für Website