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Elektrizitätslehre (3)

(Magnetismus)

 Hier findest du alle Inhalte zur Unterrichtseinheit.

Inhalt - Elektrizitätslehre


→ Teil 1:

Elektrische Erscheinungen
1) Elektrizität im Alltag
2) LADEN und ENTLADEN    
3) Nachweis elektrischer Ladungen
Das Elektroskop        
Wie können sich Körper elektrisch aufladen?
Teilchenmodell (Kugelmodell)
Atommodell nach Bohr    
Leiter und Nichtleiter        
Der elektrische Stromkreis
Schaltsymbole
Energie
Was ist Energie?    
Der elektrische Strom    
Elektrischer Strom wird gemessen:
Das Amperemeter    


→ Teil 2:

Die elektrische Spannung    
Messung der elektrischen Spannung    
Der elektrische Widerstand    
Widerstand und Temperatur    
Das Ohmsche Gesetz    
Der spezifische Widerstand    
Der spezifische Widerstand: Aufgaben    
Die elektrische Leistung
Die elektrische Arbeit
Reihenschaltung und Parallelschaltung    
1. Die Reihenschaltung
  a) Elektrische Ströme in der Reihenschaltung    
  b) Elektrische Spannungen in der Reihenschaltung
  c) Widerstände in der Reihenschaltung
2. Die Parallelschaltung
  a) Elektrische Ströme in der Parallelschaltung
  b) Elektrische Spannungen in der Parallelschaltung
  c) Widerstände in der Parallelschaltung
Der Gesamtwiderstand bei der Parallelschaltung:
Elektrizität  (Übersicht)


Teil 3:
Magnetismus (1)
Magnetismus (2)
Ströme erzeugen Magnetfelder
Bewegte Ladungsträger im Magnetfeld
Leiterschleife im Magnetfeld
Der Elektromotor
Die Klingel
Elektromagnetische Induktion
Der Generator (1)
Der Generator (2)
Wechselspannung , Wechselstrom
Das Drehstromnetz
Der Transformator
Aufgaben zum Transformator   


Allgemeine Hinweise zu den Themenseiten

 

Die hier angebotenen Themenseiten fassen die grundlegenden Inhalte, Informationen und Hefteinträge zu den Unterrichtsinhalten von verschiedenen Themenbereichen der Fächer Mathematik, Physik und dem Wahlpflichtfach MINT/Technik zusammen. Diese sind online, kostenlos und ohne Registrierung verfügbar und sollen zur besseren Selbstorganisation der Schüler beitragen.

 

Die im Internet bereitgestellten Materialien bieten aber auch noch zusätzliche Möglichkeiten: Sie sollen den Schülern einen Leitfaden zur Vorbereitung auf Kursarbeiten, aber auch bei Fehlstunden zur Nacharbeit der versäumten Unterrichtsinhalte dienen und weiterhin den Eltern die Möglichkeit zur Unterstützung bei den unterrichtsbegleitenden Hilfestellungen geben. Die Zusammenfassungen zu den Unterrichtsinhalten auf den Themenseiten werden dabei jeweils ergänzt durch Lernvideos, Infotexten, Aufgaben, Bildergalerien und interaktiven Tools. Diese sollen dabei helfen selbstständig eigene Ergebnisse zu überprüfen oder zusätzliche Informationen zu den Inhalten erhalten. Bei den Lernvideos handelt es sich teilweise um die YouTube-Video des YT-Kanals Mathe-Physik-Technik. Weiterhin sind bei den einzelnen Folien zusätzliche Videovorschläge von anderen YouTube-Kanälen zugeordnet. Der jeweilige Link leitet dann ggf. direkt auf die YouTube-Video-Seite weiter.

 

Bei den klassischen physikalischen Themenbereichen sind die jeweiligen Folien für den digitalen Unterricht weitestgehend angepasst und optimiert worden. Insbesondere durch die Corona-Krise rückt der digitale und eigenverantwortliche Unterricht immer mehr in den Fokus. Zu den einzelnen Folien sind deshalb jeweils passende Videos zu den Inhalten zugeordnet und zu vielen Folien auch passende Aufgaben eingearbeitet worden. Dadurch sind die Themenbereiche in Teilabschnitten strukturiert und für die Arbeit mit Wochenplänen optimiert worden. Sie ermöglichen den Schülern so die selbstständige Arbeit daheim und geben jedem Schüler die Möglichkeit die Lernziele auch unter den gegebenen Umständen bestmöglich zu erreichen. Dabei können Schüler dann sogar die positiven Seiten des digitalen Unterrichts (Eigenes Lerntempo festlegen, optimale Anpassung von Lernzeit und Zeitpunkt an den eigenen Biorhythmus zum effizienten Lernen, etc.) für sich besonders gut nutzen.


Siehe hierzu auch: → Konzept - mathe-physik-technik.de

Skript → Publikationen

Hinweis:
Für die Unterrichtseinheit ist die Anschaffung des Skripts für meine Schüler*innen nicht notwendig! Die Folien werden nacheinander bearbeitet und notwendige Materialien ggf. kopiert. (Es sind keine Lösungen zu den Aufgaben enthalten.)



Infotext - Magnetismus


Magnetismus im Alltag

Magnetismus ist uns allen aus unserem Alltag vertraut: Haftmagnete an einer Blechtafel, die Wirkungsweise eines Kompasses usw. Man bezeichnet solche Magnete als Dauermagnete oder Permanentmagnete. Mit „magnetisch“ ist in unserem Alltag meist eine spezielle physikalische Erscheinung gemeint auf die sich unsere Überlegungen hier zunächst beschränken sollen: Der sogenannte Ferromagnetismus (von lateinisch Ferrum ‚Eisen‘). Der Ferromagnetismus ist ein Teilgebiet des Elektromagnetismus, wir betrachten hier also die elektromagnetische Wechselwirkung. 

 

Ferromagnetismus

Der Ferromagnetismus ist eine physikalische Erscheinung, die sich unter anderem als Kraftwirkung zwischen Magneten äußert. Er lässt sich beschreiben durch ein Feld (Magnetfeld), das einerseits von diesen Objekten erzeugt wird und andererseits auf sie wirkt. Die einzelnen Atome in sogenannten „ferromagnetischen Materialien“ wirken jeweils selbst wie sehr kleine Magnete, man bezeichnet diese als sogenannte Elementarmagnete mit variabler Ausrichtung. Sind alle Richtungen gleich häufig, so heben sich die Magnetfelder aller Elementarmagnete insgesamt auf und der Körper erscheint unmagnetisch. Sind die Elementarmagnete dagegen bevorzugt längs einer Richtung ausgerichtet, so bildet die Summe ihrer Magnetfelder ein außen messbares Magnetfeld. Man spricht dann davon, dass der Festkörper magnetisiert wurde. Ferromagnete erzeugen entweder selbst ein dauerhaftes Magnetfeld oder werden in einem äußeren Magnetfeld stark angezogen. Die meisten Menschen verbinden den Begriff Magnetismus richtiger-weise sehr stark mit den Werkstoffen Eisen (lat. ferrum, daher der Begriff „ferro¬mag-netisch“) und Stahl, weitere Beispiele sind Nickel und Kobalt. Durch Erwärmung oder Stoßeinwirkung kann ein Dauermagnet auch wieder entmagnetisiert werden.

Dauermagnete wurden früher aus Stahl erzeugt. Die bekannteste Form sind Hufeisenmagnete oder Stabmagnete. Sie besitzen an ihrer Oberfläche je einen Nord- und einen Südpol. Zwei Dauermagnete ziehen sich mit ihren ungleichnamigen Polen an und stoßen gleichnamige Pole ab. Dieser Effekt wird zum Beispiel beim magnetischen Kompass ausgenutzt, bei dem sich die Kompassnadel nach dem Erdmagnetfeld ausrichtet.

Ferromagnetische Materialien werden nach ihrem Verhalten klassifiziert, das sie zeigen, wenn sie aus einem Magnetfeld entfernt werden. In weichmagnetischen Materialien verliert sich die Magnetisierung zum größten Teil sofort, wenn der Gegenstand wieder aus dem externen Magnetfeld entfernt wird. Hartmagnetische Materialien lassen sich schwerer magnetisieren, behalten aber eine größere permanente Magnetisierung. Solche Materialien, z. B. gehärteter Stahl, können zu Permanentmagneten magnetisiert werden, das heißt, eine deutliche erkennbare Magnetisierung dauerhaft annehmen.

 

Magnetisches Feld

Magnetische Feldlinien veranschaulichen in jedem Punkt die Richtung des Magnetfeldes. Diese Richtung wird dahin festgelegt, wie sich der Nordpol eines Probemagneten ausrichten würde. Die Stärke des Magnetfeldes ist proportional zum Drehmoment, das dieser Probemagnet erfahren würde, wenn man ihn um einen bestimmten Winkel aus dieser Richtung auslenkt. Der Abstand der Feldlinien zeigt die Stärke des Magnetfeldes an: Je dichter die Feldlinien, desto stärker das Feld. Der Verlauf magnetischer Feldlinien kann durch die Ausrichtung von Eisenfeilspänen oder einer Kompassnadel sichtbar gemacht werden.

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.


Infotext - Magnetfeld der Erde


Das Erdmagnetfeld durchdringt und umgibt die ganze Erde. Das Magnetfeld wird maßgeblich von Bewegungen im flüssigen äußeren Erdkern hervorgerufen. Dieser Anteil des Erdmagnetfeldes unterliegt langsamen zeitlichen Veränderungen. Über große Zeiträume (zehntausende Jahre) hat es an der Erdoberfläche annähernd die Feldform eines in der Erde befindlichen Stabmagneten mit Nord- und Südpol. Seine Orientierung liegt leicht verkippt zur Rotationsachse der Erde

 

Ein zweiter Anteil des Erdmagnetfeldes entsteht durch elektrische Ströme in der Atmosphäre. Sie führen zu schnellen Schwankungen, die Polarlichter, aber auch Störungen des Funkverkehrs bewirken können.

 

Ferromagnetische Einschlüsse in sehr alten irdischen Mineralen zeigen, dass das Erdmagnetfeld bereits vor über vier Milliarden Jahren bestand. In einigen geologischen Formationen lassen sich aus der örtlichen Magnetisierung zahlreiche Polsprünge ablesen, das heißt, dass das Magnetfeld im Laufe der Zeit seine Orientierung komplett umgekehrt hat und sich dies in regelmäßigen Abständen wiederholt.

 

Ausgenutzt wird das Erdmagnetfeld bereits seit langer Zeit z. B. in der Navigation in der Schifffahrt. Der Kompass weist auf weiten Teilen der Erdoberfläche grob in die geographische Nord-Richtung. Dabei ist zu beachten, dass der magnetische Pol im Norden (geomagnetischer Nordpol) aus physikalischer Sicht ein magnetischer Südpol ist. Aus diesem Grund zeigt der magnetische Nordpol der Kompassnadel also weitestgehend in die Richtung des geografischen Nordpols. Weiterhin ist zu beachten, dass die geomagnetischen Pole der Erde nicht genau auf den geographischen Polen der Erde liegen. Gegenwärtig (Stand 2015) ist die Ausrichtung der geomagnetischen Achse um etwa 9,6° gegenüber der geografischen Erdachse geneigt. Zudem sind die magnetischen Pole nicht ortsfest. Der arktische Magnetpol in Kanada wandert derzeit etwa 90 Meter pro Tag in Richtung Nord-Nordwest, entsprechend 30 Kilometer pro Jahr. Sowohl die Richtung als auch die Geschwindigkeit ändern sich fortlaufend.

 

Die Tatsache, dass geografische und magnetische Pole nicht am gleichen Ort liegen bewirkt, dass die Kompassnadeln nicht exakt die Nord-Südrichtung anzeigen. Abweichungen von der Ausrichtung zum geografischen Nordpol bezeichnet man als Missweisung oder Deklination. Sie sind besonders groß und variabel in hohen nördlichen und südlichen Breiten.

 

Orientierung von Lebewesen am Erdmagnetfeld

 

Einige Tiere besitzen einen Magnetsinn, so zum Beispiel Bienen, Blindmäuse, Haustauben, Zugvögel, Lachse, Meeresschildkröten, Haie und wahrscheinlich auch Wale. Sie nutzen das Erdmagnetfeld zur räumlichen Orientierung.

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.


Elektrizität - Dauermagnetismus (1): [18:53]

Das Video zeigt grundlegende Versuche zum Thema Dauermagnetismus. Es zeigt die Einstiegsversuche zum Thema Elektromagnetismus.

Elektrizität: Dauermagnetismus (2) [11:48]

In Experimenten mit verschiedenen Exponaten wird das Magnetfeld um Dauermagneten sichtbar gemacht. Dabei kommen ein Magnetfeldliniengerät, Eisenfeilspäne und ein Exponat mit vielen kleinen Kompassnadeln zum Einsatz.


Videos:

→ Das Magnetfeld | Dauermagnetismus | Physik - Sachunterricht | Lehrerschmidt

→ Magnetisieren und Entmagnetisieren - einfach und anschaulich erklärt

→ Magnete – Eigenschaften | Physik | Elektrizität und Magnetismus

→ Permanentmagnete | Physik | Elektrizität und Magnetismus

→ FWU - Grundlagen des Magnetismus

 

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Aufgaben:

1) Was geschieht mit einem Eisennagel in der Nähe eines Magneten? Beschreibe deine  Beobachtung beim Annähern des Magneten an den Nagel und erkläre.
2) Bei der Annäherung von zwei Magneten können unterschiedliche Beobachtungen gemacht werden. Beschreibe und erläutere.
3) Warum ist die Beobachtung aus Aufgabe 2 bei der Annäherung eines Magneten an einen Nagel eine andere? Was kann dabei nicht vorkommen und aus welchem Grund ist das so? 
4) Du kannst einen Magneten selbst herstellen. Wie geht das? Worauf ist zu achten?
5) Untersuche verschiedene Geldstücke mit einem Magneten: 1ct, 2ct, 5ct, 10ct, 20ct, 50ct, 1€, 2€. Welche werden angezogen, welche nicht? Warum ist das so?
6) Mehrere Geldstücke werden gleichzeitig von einem Magneten angezogen. Dabei berühren sich die Geldstücke teilweise nur gegenseitig und gar nicht den Magneten. Warum werden sie trotzdem angezogen?
7) Was passiert beim Herunterfallen eines Magneten, auch wenn er dabei nicht zerbricht?
8) Wenn ein Magnet herunter fällt und dabei zerbricht, ist er dann völlig kaputt? Was ist dann genau passiert und was kann man mit den Bruchstücken anfangen?
9) Das Magnetfeld kann man nicht sehen. Wir können es aber trotzdem sichtbar machen. Beschreibe eine geeignete Vorgehensweise.
10) Bei der Verwendung eines Kompasses ist darauf zu achten, dass man sich nicht in der Nähe von bestimmten Metallen befindet. Wenn man beispielsweise auf einem Kanaldeckel steht, dann kann das zu falschen Ergebnissen führen. Wieso eigentlich?
11) Das Magnetfeld der Erde hat im Laufe der Entwicklungsgeschichte schon mehrfach seine Richtung geändert. Geologen ist diese Erkenntnis zu verdanken. Wie haben sie das herausgefunden? Informiere dich und erläutere!

 
 

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LearningApp von Gottfried Glechner LearningApp von Gottfried Glechner
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Bildergalerie - Elektrizität (3)


Infotext - Hans Christian Ørsted


Hans Christian Ørsted, (1777 - 1851) war ein dänischer Physiker, Chemiker und Naturphilosoph. 1820 entdeckte Ørsted die magnetische Wirkung des elektrischen Stromes und gilt als Mitbegründer der Elektrizitätslehre und Elektrotechnik. Er gilt als eine der führenden Persönlichkeiten des Goldenen Zeitalters Dänemarks.

 

Leben

Hans Christian Ørsted wurde als einer der beiden Söhne des Apothekers Søren Christian Ørsted geboren. Da es bis 1814 keine allgemeine Schulbildung gab, erhielten die beiden Söhne hauptsächlich privaten Unterricht, u. a. Deutsch und Mathematik. Durch die Arbeit in der Apotheke seines Vaters, in der er mit zwölf Jahren anfing auszuhelfen, wurde Ørsteds Interesse an der Wissenschaft geweckt. Er erlangte seine weitere Bildung hauptsächlich autodidaktisch und studierte später in Kopenhagen Naturwissenschaften und Pharmazie. 1799 erlangte er den Doktorgrad mit einer Dissertation über Kants Naturphilosophie und wurde später Professor an der Uni in Kopenhagen. Ørsted hatte drei Söhne und vier Töchter. Als er im Alter von 73 Jahren in Kopenhagen verstarb, war er anerkannter Physiker, Chemiker und Astronom.

 

Physik

1820 beobachtete Ørsted während einer Vorlesung die Ablenkung einer Kompassnadel durch einen stromdurchflossenen Draht und entdeckte somit die magnetische Wirkung des elektrischen Stromes. Er unternahm daraufhin hierzu weitere Experimente. Ørsted war nicht der Erste, der einen Zusammenhang zwischen Elektrizität und Magnetismus entdeckte, denn bereits 18 Jahre zuvor (1802) hatte der Italiener Gian Domenico Romagnosi die gleichen Beobachtungen gemacht. Diese fanden aber zu jener Zeit keine Beachtung und gerieten in Vergessenheit. Ørsted erkannte sofort die Tragweite der Verknüpfung beider Phänomene. Er löste damit die Entwicklung der Elektrizitätslehre und Elektrotechnik aus.

 

Philosophie

Ørsted führte als erster den Begriff Gedankenexperiment als Beziehung zwischen mathematischer und physikalischer Erkenntnis bei Kant ein. Die Prägung des Begriffs wird aber Ernst Mach zugeschrieben, da Ørsteds kantische Perspektive nahezu ohne begriffsgeschichtlichen Einfluss blieb.

 

Austausch mit anderen Wissenschaftlern

Johann Wolfgang von Goethe wurde auf die Pionierleistung von Ørsted aufmerksam und lud ihn ein, seine Experimente am Weimarer Hof vorzuführen. Anfangs war André-Marie Ampère skeptisch, ließ sich aber durch die Wiederholungen der Versuche überzeugen. Michael Faraday war von den Forschungsergebnissen beeindruckt und entdeckte elf Jahre später die elektromagnetische Induktion

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.


Elektrizität - Oersted-Versuch (1): [7:27]

In diesem Video wird der Oersted-Versuch vorgeführt. Dabei wird auch gezeigt, dass über und unter dem Leiter die Magnetfeldrichtung unterschiedlich orientiert ist.

Elektrizität - Oersted-Versuch (2): [5:38]

Es wird mit der Magnetnadel an verschiedenen Orten und bei unterschiedlichen Stromstärken das Magnetfeld untersucht.


Videos:

→ Versuch von H.Ch.Oersted

→ Erklärung der Rechte-Faust-Regel zur Richtung des Magnetfeldes mit dem Ørsted-Versuch

→ Oersted Versuch - Magnetische Wirkung von elektrischem Strom

→ Oerstedversuch bzw. Oerstedexperiment- einfach und anschaulich erklärt

→ Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters

 

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Aufgaben:

  1. Beschreibe den Aufbau und die Durchführung des Oersted-Versuchs und skizziere ihn in dein Heft.
  2. Wann genau ist die magnetische Wirkung beim Oersted-Versuch zu beobachten und warum ändert sich die Orientierung der Nadel?
  3. Wie verlaufen die magnetischen Feldlinien beim Oersted-Versuch während der elektrische Strom fließt?
  4. Was ist die "Rechte-Faust-Regel"?
  5. Wann wurde Hans Christian Oersted geboren?
  6. Vervollständige die folgenden Sätze:
    a) Ein stromdurchflossener Leiter erzeugt ....
    b) Je größer der Stromfluss, desto ....
    c) Die Richtung des Magnetfeldes hängt von der Richtung des ....

Infotext - Das Magnetfeld einer Spule - Elektromagnete


Ein Elektromagnet besteht aus einer Spule, in der sich infolge eines elektrischen Stromes ein magnetisches Feld bildet. In der Spule befindet sich meist ein offener Eisenkern, der das Magnetfeld führt und verstärkt. Diese wichtige Erfindung des Elektromagneten gelang dem Engländer William Sturgeon (1783 – 1850). 

 

Sturgeon wurde in Whittington (Lancashire) geboren und ging bei einem Schuhmacher in die Lehre. Er trat 1802 der Armee bei und lernte die Grundlagen der Mathematik und Physik im Selbststudium.

 

Im Jahr 1824 wurde Sturgeon Dozent an der Royal Military Academy Woolwich und entwickelte 1825 den ersten Elektromagneten. Ausgehend von den Ideen die u.a. auf André-Marie Ampère zurückzuführen waren, gingen er und seine Mitarbeiter einen Schritt weiter, um ihren Magneten zu entwickeln. Dies gelang mit einem hufeisenförmigen Stück Eisen, das einen Kern mit 18 Umwicklungen eines Drahtes bildete. Wenn Strom durch den Draht geführt wurde, konnte der Magnet 9 pounds (4 kg) Metall anheben, oder das 20-Fache des Eigengewichts. Der Elektromagnet wurde im gleichen Jahr in London ausgestellt und Sturgeon erhielt die Silbermedaille der Society for Promoting Arts and Commerce.

 

Wirkprinzip

Ein stromdurchflossener Leiter verursacht ein Magnetfeld in seiner Umgebung (Entdeckung durch Hans Christian Ørsted 1820).
Die Richtung der magnetischen Feldlinien einer einzelnen Windung der Spule lässt sich mit der "Rechte-Faust-Regel", bestimmen: Wird der Leiter so von der Faust umfasst gedacht, dass der abgespreizte Daumen in die Richtung vom Plus- zum Minuspol (technische Stromrichtung) zeigt, dann zeigen die Finger die Richtung der Feldlinien des Magnetfeldes an (Allgemein gilt bei einem Dauermagneten: Magnetfeldlinien sind vom magnetischen Nordpol zum Südpol gerichtet). Die Felder mehrerer Windungen summieren sich bei einer Spule zu einem den Wicklungsquerschnitt umlaufenden Gesamtfeld. Die Feldlinien verlaufen ebenso wie bei einer einzelnen Windung (alle Stromrichtungen der Windungen sind gleichsinnig!) und verlassen den Eisenkern – dort bildet sich der magnetische Nordpol. Alle Feldlinien treten am magnetischen Südpol wieder in den Eisenkern ein.
Die Magnetfeldlinien konzentrieren sich im Inneren der Spule. Das magnetische Feld ist im Zentrum der Spule am stärksten ausgeprägt. Außerhalb der Spule ist die Wirkung des Magnetfeldes geringer, sie nimmt mit der Entfernung schnell ab, so dass Elektromagnete nur in geringen Entfernungen eine große Wirkung haben.

 

Anwendungen

Neben der Anwendung eines Elektromagneten auf einem Schrottplatz gibt es noch viele andere Anwendungen. Ein wichtiges Beispiel ist ein sogenanntes Relais. Ein Relais ist ein durch elektrischen Strom betriebener, fernbetätigter Schalter. Das Relais wird über einen Steuerstromkreis aktiviert. Dabei fließt Strom durch eine Spule und erzeugt ein Magnetfeld. Dieses Magnetfeld betätigt dann einen Schalter in einem zweiten Stromkreis, es kann also andere Stromkreise steuern die elektrisch vom Steuerstromkreis getrennt sind.

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.



Videos:

→ 09 Magnetfeld des Elektrischen Stromes 1 - Telekolleg

→ Magnetfeld einer Spule erklärt (Elektromagnet)

→ Magnetfeld einer Spule - einfach und anschaulich erklärt

 
Weiterführendes Video zum Magnetfeld der Spule:

→ 10 Magnetfeld des Elektrischen Stromes 2 - Telekolleg

 

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Aufgaben:

  1. Wie lässt sich das Magnetfeld um einen elektrischen Leiter sichtbar machen?
  2. Magnetfeldlinien verlaufen vom Nordpol zum Südpol. Ist das bei einem stromdurchflossenen Leiter auch so? Wo liegt dann der Nordpol?
  3. Eine elektrische Leitung wird von einem Strom durchflossen. Wie lässt sich das Magnetfeld eines geraden Leiters auf einfache Weise vorhersagen? Was lässt sich über das Magnetfeld einer stromdurchflossenen Leiterschleife sagen?
  4. Auf einem Schrottplatz werden Elektromagneten verwendet. Könnte man das nicht auch mit einem starken Dauermagneten machen?
  5. Vergleiche das Magnetfeld einer stromdurchflossenen Spule mit einem Dauermagneten. Beschreibe die Magnetfelder.
  6. Wovon hängt das Magnetfeld einer Spule ab? Wie kann man ein sehr starkes Magnetfeld erzeugen?
  7. Warum ist die Entdeckung von Hans Christian Ørsted wichtig für die Messung des elektrischen Stromes mit einem Amperemeter? (Sieh dir dazu die Folie zum Amperemeter nochmal genau an.)
  8. Du hast die folgenden Materialien zur Verfügung (siehe Abb. 24-1). Wie lässt sich daraus ein möglichst starker Elektromagnet herstellen? Erläutere!

Infotext - Lorentz-Kraft | H. A. Lorentz


Lorentz-Kraft

Die Lorentz-Kraft ist die Kraft, die magnetische Felder auf Ladungsträger ausüben, wenn sich diese relativ zum Feld bewegen. Es spielt dabei keine Rolle, ob sich die Ladungsträger dabei frei im Raum bewegen oder als elektrischer Strom durch einen Leiter fließen. Sie ist nach dem niederländischen Mathematiker und Physiker Hendrik Antoon Lorentz benannt. 
Die magnetische Komponente der Kraft ist am größten, wenn die Bewegungsrichtung der Ladung senkrecht zu den magnetischen Feldlinien verläuft, und gleich Null, wenn sich die Ladung entlang einer Feldlinie bewegt. Sie wirkt immer senkrecht zur Bewegungsrichtung der Ladung und zu den Magnetfeldlinien. Ihre Wirkungsrichtung kann mit der Drei-Finger-Regel bestimmt werden.

 

Hendrik Antoon Lorentz

Hendrik Antoon Lorentz (1853 - 1928) war ein niederländischer theoretischer Physiker. Er studierte an der Universität Leiden Mathematik und Physik. Lorentz fand eine Anstellung als Lehrer für Abendkurse an der Oberschule, die er besucht hatte. Während dieser Zeit fertigte er seine Doktorarbeit über Beugung und Brechung von Licht an und promovierte 1875 im Alter von 22 Jahren. Lorentz führte in seiner Doktorarbeit bereits neue Konzepte auf den Gebieten der Elektrizität und des Lichts ein, seine weiteren Arbeiten revolutionierten die Vorstellungen von der Natur der Materie. Er besetzte 1878 als Professor für theoretische Physik einen eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhl an der Universität Leiden, der er zeit seines Lebens treu blieb. 1902 teilte sich Lorentz mit dem niederländischen Physiker Pieter Zeeman den Nobelpreis für Physik. Hendrik Antoon Lorentz gilt als führende Persönlichkeit der theoretischen Physik seiner Zeit. Auch mit Albert Einstein fand ein intensiver Austausch statt. Lorentz und Albert Einstein hegten von Beginn an eine große Wertschätzung füreinander. Sogar ein Mondkrater ist nach ihm benannt worden.

 

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.


Elektrizität: [10:00]

Die Lorentz-Kraft

Gezeigt werden die Eigenschaften eines stromdurchflossenen Leiters im Magnetfeld. Die Wirkung der Kraft auf den Leiter wird im Versuch vorgeführt und in der Zusammenfassung die Drei-Finger-Regel der rechten Hand erklärt.


Videos:

→ Die Lorentz-Kraft - UVW-Regel

→ Q1 Lorentzkraft auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld

→ Geladene Teilchen im Magnetfeld-die Loretzkraft


Weiterführendes Video zum Thema (alpha-Centauri):

→ Harald Lesch: Wie Magnetfelder entstehen [ZDF]

 

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Aufgaben:



Videos:

→ Magnetfeld einer Spule, rechte Faust Regel | Gleichstromtechnik

→ Aufladevorgang Spule Teil 1: Induktionsgesetz und Lenzsche Regel

→ Was genau ist eigentlich Strom? - Sachgeschichten mit Armin Maiwald

 

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Aufgaben:

  1. Ein Elektron bewegt sich in einem äußeren Magnetfeld.
    a) Was passiert dabei?
    b) Wovon hängt die Wirkung auf das Elektron ab? 
  2. a) Warum bewegt sich ein stromdurchflossener Leiter in einem äußeren Magnetfeld?
    b) Was passiert bei der Änderung der Stromrichtung? 
  3. Was versteht man unter der "wirksamen Leiterlänge"?
  4. Im Amperemeter (siehe Folie auf Teil 1 – Elektrizität und Abb. A-26 unten) ist eine drehbar gelagerte Spule mit dem Zeiger des Messinstruments verbunden. Die Spule hat sehr viele Windungen. Warum ist das besser als wenn man nur eine Windung verwenden würde?
  5. Im Amperemeter ist eine Rückstellfeder eingebaut. Wofür ist sie wichtig? Beschreibe ihre Funktion während und nach dem Messvorgang.

Infotext 1 - Der Elektromotor / Michael Faraday


Michael Faraday (1791 - 1867) war ein englischer Naturforscher, der als einer der bedeutendsten Experimentalphysiker gilt. Faradays Entdeckungen der elektromagnetischen Induktion legten den Grundstein der Elektroindustrie. 

Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen machte Faraday eine Ausbildung als Buchbinder. Faraday erwies sich als ein geschickter, aufgeschlossener und wissbegieriger Lehrling. Er erlernte das Buchbinderhandwerk schnell und las aufmerksam viele der zum Binden gebrachten Bücher. Darunter befanden sich auch eine populäre Einführung in die Chemie und ein Beitrag über Elektrizität. Der von der Naturforschung begeisterte Faraday fand später eine Anstellung als Laborgehilfe an der Royal Institution, die zu seiner wichtigsten Wirkungsstätte wurde. Im Labor der Royal Institution führte Faraday seine wegbereitenden chemischen und elektro-magnetischen Experimente durch. In ihrem Hörsaal trug er mit seinen Weihnachtsvorlesungen dazu bei, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu verbreiten. 1833 wurde Faraday zum Professor für Chemie ernannt. Faraday führte etwa 30.000 Experimente durch und veröffentlichte 450 wissenschaftliche Artikel. 

 

 „Elektromagnetische Rotation“

Faraday wiederholte in seinem Labor Experimente von Ørsted und, André-Marie Ampère. 1821 gelang Faraday zum ersten Mal ein Experiment, bei dem sich ein stromdurchflossener Leiter unter dem Einfluss eines Dauermagneten um seine eigene Achse drehte. Die sogenannte „elektromagnetische Rotation“ war eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung des Elektromotors.

 

Elektromotor

Ein Elektromotor ist ein elektromechanischer Wandler (elektrische Maschine), der elektrische Leistung in mechanische Leistung umwandelt. In Elektromotoren erzeugen stromdurchflossene Leiterspulen Magnetfelder. Die Drehbewegung eines Elektromotors beruht auf den Anziehungs- und Abstoßungskräften, die mehrere Magnetfelder aufeinander ausüben. Im üblichen Elektromotor gibt es einen feststehenden Außenteil (Stator) sowie einen sich darin drehenden Innenteil (Rotor). Jede stromdurchflossene Spule erzeugt ein Magnetfeld, dessen Ausrichtung (Nordpol/Südpol) abhängig von der Stromrichtung ist – fließt der Strom in entgegengesetzter Richtung durch die Spule, so wird auch das Magnetfeld umgedreht. Durch fortwährendes Umschalten der Stromrichtung bzw. passendes "Umpolen" der Spulen während des Umlaufs wird eine kontinuierliche Drehung des Innenteils erreicht.
Elektromotoren werden zum Antrieb vieler Gerätschaften, Arbeitsmaschinen und Fahrzeuge eingesetzt.

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.


Elektrizität: [5:30]

Der Elektromotor

Anschaulich wird die Funktionsweise eines Elektromotors erklärt.


Aufgaben:

  1. Nenne die Bestandteile eines Elektromotors und beschreibe ihre Funktion.
  2. Nenne fünf Anwendungen für einen Elektromotor.
  3. Dreht sich der Rotor immer zuverlässig beim Einschalten der elektrischen Spannung oder gibt es beim Aufbau aus Folie 27/28 / „Video: Der Elektromotor“ auch Probleme zu beachten? Hinweis: Welche Ausrichtung sollte der Rotor im günstigsten Fall haben?
  4. Könnte man auch einen Elektromotor ohne einen Dauermagneten bauen? Wie müsste man das machen?
  5. Auch vor der Erfindung des Elektromotors wurden in Fabriken schon große Maschinen betrieben. Welche wichtige Erfindung war für viele Jahrzehnte für die Industrie von zentraler Bedeutung?


Videos:

  1.  Der Elektromotor | erklärt in weniger als 2 Minuten!
  2.  Elektromotor selbst gebaut Lernvideo Schule
  3.  Gleichstrom-Motor mit Trommelanker (neu)
  4.  Elektromotor erklärt [Nur mit Untertiteln]
  5.  Wie funktioniert ein Elektro Motor (Gleichstrom DC) [Englisch mit Untertiteln]
für Fortgeschrittene:

→ Wie arbeitet ein Gleichstrom-Motor?

 

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Querverweis: Siehe auch → Themenseite: Technische Industrialisierung

Exkurs

Infotext - Elektromotoren - früher


Der Benediktinermönch Andreas (Andrew) Gordon experimentierte bis zu seinem Tod 1751 mit Elektrizität und erfand einen horizontal drehenden Metallstern, der sich bei elektrostatischer Entladung dreht. Als Professor an der Universität Erfurt wurden seine Veröffentlichungen unter Gelehrten beachtet und verbreitet, mitunter jedoch ohne den Erfinder zu nennen.
1820 entdeckte der dänische Physiker und Philosoph Hans Christian Ørsted die magnetische Wirkung des elektrischen Stroms, ein grundlegendes Phänomen des Elektromagnetismus. Ein Jahr später veröffentlichte Michael Faraday seine Arbeitsergebnisse über „elektromagnetische Rotation“. Er konstruierte eine Vorrichtung, bei der ein elektrischer Leiter um einen festen Magneten rotierte und im Gegenexperiment ein beweglicher Magnet um einen festen Leiter.

1822 entwickelte Peter Barlow das nach ihm benannte Barlow-Rad. Das Barlow’sche Rad ist ein mit Gleichstrom in Drehbewegung versetztes Gerät. Dabei befindet sich eine horizontal gelagerte, massive Scheibe aus gut leitfähigem Nichteisenmetall (z. B. Kupfer oder Aluminium) in einem Magnetfeld. Der Rand der Scheibe taucht am unteren Ende in eine leitfähige Flüssigkeit (Quecksilber). Damit der Versuch funktioniert, müssen Ladungsträger in radialer Richtung durch die Scheibe fließen. Durch das Quecksilberbad wird der Rand der Scheibe mit einem Pol einer Gleichspannungsquelle verbunden. An die Achse, auf der die Scheibe gelagert wird, wird der andere Pol angelegt. Die Ladungsträger erfahren durch das Magnetfeld wegen der Lorentzkraft eine Ablenkung. Das Barlow’sche Rad bestätigt diese Modellvorstellung, indem die Scheibe anfängt, sich zu drehen. 
Der britische Wissenschaftler William Sturgeon erfand 1832 einen weiteren Motorvorläufer. Auf dem europäischen Kontinent wirkten Ányos Jedlik (1827) und Hermann Jacobi an der Weiterentwicklung des Gleichstrom-Elektromotors. So entwickelte Jacobi bereits 1834 den ersten praxistauglichen Elektromotor in Potsdam und stattete 1838 in Sankt Petersburg ein zwölf Personen fassendes Boot mit dem von ihm entwickelten 220 Watt starken Motor aus, was somit zugleich die erste Anwendung eines Elektromotors in der Praxis darstellte. Auch der US-amerikanische Grobschmied Thomas Davenport entwickelte in Vermont einen Kommutatormotor (Polwender-Motor). Auf sein Design wurde ihm am 25. Februar 1837 ein Patent erteilt.

Damit war um 1837/1838 die Grundlage für einen elektromotorischen Antrieb bekannt und auch bis zur anwendungstauglichen Arbeitsmaschine entwickelt. Werner von Siemens ließ im Jahre 1866 seine Dynamomaschine patentieren. Sie ermöglichte erstmals eine Erzeugung elektrischer Energie in größerem Umfang. Dies verhalf dem Elektromotor zum Durchbruch für eine praxistaugliche und weitverbreitete Anwendung. Daneben gab es zu jener Zeit auch einige technische Entwicklungen von andersartigen Elektromotoren, welche aber letzten Endes keine Bedeutung erlangten. Dazu zählt unter anderem der Egger-Elektromotor, welcher ähnlich wie eine Dampfmaschine aufgebaut ist, und das 1867 entwickelte "Elektrische Kraftrad" von Johann Kravogl.

Ab etwa 1880 wurden in vielen Staaten Elektronetze und Kraftwerke aufgebaut. In Deutschland war beispielsweise Emil Rathenau mit seiner Allgemeinen Electricitäts-Gesellschaft Vorreiter und in Amerika Thomas Alva Edison. Mit der großflächigen Bereitstellung von elektrischer Energie breitete sich der Elektromotor dann schnell aus. Gemeinsam mit der Chemischen Industrie war diese Elektrifizierung das wichtigste Merkmal der zweiten industriellen Revolution. Die öffentlichen Pferdebahnen wurden durch elektrische Straßenbahnen ersetzt, und im Gewerbe verwendete man nun Elektromotoren anstatt der Dampfmaschine zum Antrieb verschiedenster Arbeitsmaschinen.


→ Siehe: Bildergalerie - Elektrizität (3)

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.



Aufgaben:

  1. Schon vor dem allseits bekannten Michael Faraday wurde daran gearbeitet elektrische Energie in mechanische Energie umzuwandeln. Wer hatte damit experimentiert und wann war das?
  2. Welche Rolle spielt Hans Christian Ørsted bei der Entwicklung des Elektromotors?
  3. Erkläre kurz die Funktionsweise des Barlowschen Rades.
  4. Der Polwender war eine entscheidende Entwicklung als Bestandteil des Elektromotors. Auch ein Amerikaner entwickelte einen entsprechenden Motor und bekam ein Patent da-rauf. Wann war das und wie hieß dieser Erfinder?
  5. Wer verhalf dem Elektromotor zum entscheidenden Durchbruch für eine praxistaugliche und weitverbreitete Anwendung.
  6. Ab wann setzte sich der Elektromotor endgültig durch und welche Auswirkung hatte dies auch im Alltag bei der Bevölkerung?
  7. Im Text wird von der „zweiten industrielle Revolution“ gesprochen. Recherchiere: Was war die „erste industriellen Revolution“ und wann fand sie statt.

Bildergalerie - Elektrizität (4)

(Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des DEUTSCHEN MUSEUMS München)



Videos:

→ Elektrische Klingel (neu)

→ Physik - Elektrische Klingel - 01

 

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Infotext - Elektromagnetische Induktion


Unter elektromagnetischer Induktion versteht man das Entstehen einer elektrischen Spannung oder elektrischen Stromes in einem elektrischen Leiter bei einer Änderung des magnetischen Feldes. Ein typisches Beispiel hierfür zeigt das folgende Bild: Durch die Bewegung des Magneten wird eine elektrische Spannung induziert, die an den Klemmen der Spule messbar ist und für weitere Anwendungen bereitsteht.

 

Die Induktionswirkung wird technisch in unserem Alltag vor allem bei elektrischen Maschinen wie Generatoren, Elektromotoren und Transformatoren genutzt. 

 

Geschichtliche Entwicklung

Die elektromagnetische Induktion [„Induktion“ (lat.) bedeutet „hineinführen“] wurde 1831 von Michael Faraday bei dem Bemühen entdeckt, die Funktionsweise eines Elektromagneten (Strom erzeugt Magnetfeld) umzukehren (Magnetfeld erzeugt Strom). Als Entdecker des Induktionsgesetzes gelten Michael Faraday, Joseph Henry und Hans Christian Ørsted, die das Induktionsgesetz im Jahr 1831 unabhängig voneinander formulierten, wobei Faraday seine Ergebnisse als Erster veröffentlichte.

 

Funktionsweise

In Faradays erstem Demonstrationsaufbau zur Induktion vom 29. August 1831 wickelte er zwei Leiterdrähte auf die gegenüberliegenden Seiten eines Eisenkerns.
Er erwartete aufgrund seiner Kenntnisse über Permanentmagnete, dass – sobald in einer der beiden Leitungen ein Strom zu fließen beginnt – ein Stromfluss in der Leitung auf der anderen Seite des Rings beobachtet werden sollte. Im Experiment schloss er an die Enden des Leiters auf der rechten Seite ein Strommessgerät (Amperemeter) an und beobachtete jedes Mal einen kurzen Zeigerausschlag, wenn er den anderen Draht an eine Batterie anschloss. Die Ursache dieser Induktionserscheinung war die Änderung des magnetischen Feldes in der rechten Spule, bewirkt durch den Stromfluss in der linken Spule. Ein kurzer Zeigerausschlag ist auch beim Lösen der Verbindung zur Batterie zu beobachten. In der Zwischenzeit wurde aber am Amperemeter kein Zeigerausschlag beobachtet! Die Induktionserscheinung ist also nur beim Zu- und Abschalten der Batterie zu beobachten, also genau dann, wenn sich das Magnetfeld in der rechten Spule ändert.
Faraday veröffentlichte seine Entdeckung und schrieb: „Das Gesetz, das die Entstehung der Elektrizität durch magnetisch-elektrische Induktion beschreibt, ist sehr einfach, jedoch ziemlich schwer auszudrücken“ (sinngemäße Übersetzung). Dabei wird deutlich, dass die elektrischen und magnetischen Phänomene nur zwei Erscheinungsformen desselben Phänomens sind. 

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Infotext - Elektromagnetische Induktion - Anwendungsbeispiel: Der Induktionsherd


Anwendung: Der Induktionsherd

Ein Induktionskochfeld ist ein Kochfeld, bei dem das ferromagnetische Kochgeschirr durch induzierte elektrische Ströme erwärmt wird.

Die Leistung wird in Form eines magnetischen Wechselfeldes durch eine isolierende, kalte Platte (meist Glaskeramik) hindurch in den Boden des Kochgeschirrs (Eisenlegierung) übertragen und dort aufgrund von induzierten Wirbelströmen und Ummagnetisierungsverlusten in Wärme umgewandelt. Da keine Kochplatte – wie beim konventionellen Elektroherd – erhitzt werden muss, um erst von ihr die Wärme in den Topfboden zu leiten, ist die Effizienz des Induktionsverfahrens bei kurzen Koch- und Bratvorgängen höher.

Unterhalb der Kochfläche befindet sich dazu eine von einem Hochfrequenz-Strom durchflossene Spule, die ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Die dabei übliche Frequenz liegt im Bereich von etwa 25 bis 50 kHz.

Obwohl Induktionsbeheizung im Prinzip auch mit anderen leitfähigen Topfböden (z. B. auch solchen aus Kupfer) funktionieren würde, müssen für Induktionskochplatten spezielle Töpfe und Pfannen verwendet werden.  Am Boden müssen diese zumindest außen eine Schicht aus ferromagnetischem Material besitzen. Dies erkennt man daran, dass ein Magnet am Topfboden haften bleibt. Für einen guten Wirkungsgrad der Wandlung elektromagnetischer in Wärmeenergie muss dieses Material – wie es bei Eisenlegierungen zumeist der Fall ist – außerdem einen deutlich höheren spezifischen elektrischen Widerstand aufweisen als das gut leitende Kupfer der Induktionsspule im Kochfeld.

Ein Vorteil des Induktionskochfeldes: Die meisten Induktionskochfelder schalten das Erregerfeld automatisch wieder aus, sobald sich ein zu kleiner, ungeeigneter oder auch gar kein Topf auf dem Kochfeld befindet. Allerdings kann sich die Elektronik von einem aufliegenden metallischen Gegenstand, den sie für einen Topf hält (z. B. einer Eisenplatte), täuschen lassen. Weiterhin ist die Reaktionszeit sehr kurz, das Kochgeschirr erhitzt sich also sehr rasch. Dadurch lässt sich der Kochvorgang besser steuern als bei einem Kochfeld mit thermisch trägen elektrischen Kochplatten. 

Energieverluste: Ein Teil der elektrischen Energie geht „verloren“, weil nur ein Anteil von 80 % bis 90 % in ein magnetisches Feld verwandelt werden kann, auch wenn das Kochfeld komplett durch den Topf- oder Pfannenboden bedeckt ist. Der Anteil an nicht genutzter Energie durch Konvektion, Wärmestrahlung und Wärmeleitung in der Kochstelle ist geringer als bei konventionellen Herdtypen, da die vorherige Erwärmung der Kochplatte entfällt.

„Nebenwirkungen“: Bei der Verwendung des Induktionskochfeldes kann es zur Wechselwirkung mit Funkuhren kommen, da diese in Deutschland auf der Frequenz 77,5 kHz arbeiten. Die Synchronisation des Zeitsignals kann möglicherweise gestört werden. Nach Abschalten des Kochfeldes sollte diese Störung aber nicht mehr bestehen.

Geschichte: Erste Patente für Induktionsherde gab es bereits kurz nach 1900 in England. Im Jahr 1956 wurden in den USA von der Firma Frigidaire einige Versuchsgeräte dem Publikum vorgeführt, bei denen zwischen Herdplatte und Topf eine Zeitung gelegt wurde, die nicht in Brand geriet, obwohl das Wasser im Topf anfing zu kochen. Zunächst waren Induktionsherde aber noch unwirtschaftlich (hohe Anschaffungskosten). Heute werden in Europa die meisten Induktionsherde in Frankreich verkauft. Im Jahr 2017 hatten sie einen Marktanteil von 55,8 % von allen neu verkauften Küchenherden. 

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.



Videos:

→ Elektromagnetische Induktion - einfach und anschaulich erklärt

→ Michael Faraday biografie | Berühmte Personen

→ Wissenschaft in 5 Minuten: Elektromagnetische Induktion

 

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Aufgaben:

  1. „Induktion“ wird aus dem Lateinischen abgeleitet. Was bedeutet das Wort und wie hängt es mit den gezeigten Versuchen zusammen?
  2. Beschreibe die Methode zur Erzeugung einer elektrischen Spannung mit Hilfe der elektromagnetischen Induktion. Was benötigt man dazu und wie muss man dabei vorgehen?
  3. Welcher bedeutende Naturforscher beschäftigte sich mit den Zusammenhängen der Induktion, wann lebte er und wo wurde er geboren? 
  4. Beim Versuch hat der elektrische Strom nicht immer die gleiche Richtung. Der Zeiger des Spannungsmessgerätes bewegte sich während des Versuchs nach rechts und nach links. Was ist der Grund dafür?
  5. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Induktion und dem Versuch von C. Oersted?
  6. Ein Stromkreis besteht aus Batterie, Schalter und Glühbirne. Die Batterie soll ersetzt werden. Was könnte man tun? Welche Möglichkeiten gibt es und was müsste man dabei beachten?
  7. Beim Elektromotor wurde elektrische Energie in mechanische Energie (Drehbewegung) umgewandelt. Kann eine Drehbewegung auch einen elektrischen Strom bewirken? Wie könnte man dabei vorgehen?

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Infotext - Der Generator


Ein elektrischer Generator (lat. generare ‚hervorholen‘, ‚erzeugen‘) ist eine elektrische Maschine, die Bewegungsenergie in elektrische Energie wandelt. Der Generator ist das Gegenstück zum Elektromotor, der elektrische Energie in Bewegungsenergie wandelt. Er beruht auf dem von Michael Faraday 1831 entdeckten Prinzip der elektromagnetischen Induktion.
Bei allen Generatoren, die mittels elektromagnetischer Induktion arbeiten, ist das Prinzip, mechanische Leistung in elektrische Leistung umzuwandeln, gleich. Die mechanische Leistung wird dem Generator in Form der Drehung einer mechanischen Welle zugeführt. Die Umwandlung beruht auf der Lorentzkraft, die auf bewegte elektrische Ladungen in einem Magnetfeld wirkt. Bewegt sich ein Leiter quer (senkrecht) zum Magnetfeld, wirkt die Lorentzkraft auf die Ladungen im Leiter in Richtung dieses Leiters und setzt sie so in Bewegung. Diese Ladungsverschiebung erzeugt eine elektrische Spannung zwischen den Enden des Leiters. Um die Spannung zu erhöhen, werden mehrere in Form einer Spule in Reihe geschaltete Leiter verwendet.

 

Im Inneren des Generators wird der Rotor (auch Läufer genannt) gegenüber dem feststehenden Stator-Gehäuse gedreht. Durch das vom Stator mit einem Dauermagneten erzeugte magnetische Feld wird in den Leitern oder Leiterwicklungen des Rotors durch die Lorentzkraft elektrische Wechselspannung induziert, d.h. der Betrag der Spannung ist zeitlich nicht konstant und wechselt sogar ständig die Richtung. Entsprechend wird dann durch eine Wechselspannung auch ein Wechselstrom in einem angeschlossenen Gerät bewirkt. Das Gerät muss dafür geeignet sein. 

 

Gleichstromgeneratoren

Bei Gleichstromgeneratoren wird der generierte Wechselstrom mit einem Kommutator gleichgerichtet. Ein Kommutator (von lateinisch commutare ‚vertauschen‘) oder Stromwender ist eine Einrichtung zur Umpolung (Stromwendung) in elektrischen Maschinen. Damit aus einer Wechselspannung eine Gleichspannung entsteht, muss die Verbindung der einzelnen Wicklungselemente zu den Maschinenanschlussklemmen immer dann umgepolt werden, wenn sich die Richtung der induzierten Spannung ändert. Dies geschieht mit Hilfe des Kommutators. (Der Betrag der so erzeugten Spannung ist dann zwar mit der Zeit noch immer nicht konstant, jedoch ändert sich die Richtung der elektrischen Spannung nicht mehr.)

Die erzeugte elektrische Leistung eines Generators ist gleich der mechanischen Leistung abzüglich der auftretenden Verluste (z.B. Reibung). 

 

Erste Stromerzeugung durch Induktion

Den ersten bekannt gewordenen Wechselstromerzeuger baute Hippolyte Pixii (* 1808; † 1835, französischer Instrumentenbauer) auf Anregung von Ampère, das Modell wurde 1832 gefertigt.  Bei diesem Aufbau kreiste allerdings ein Hufeisenmagnet unter zwei fest installierten Spulen, auch so kann ein wechselndes Magnetfeld erzeugt werden. Der Strom wird noch in der Maschine durch einen Kommutator gleichgerichtet. 

 

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.



Aufgaben:

  1. Welche wichtigen Bestandteile benötigt man zum Aufbau eines Generators?
  2. Wir haben den Generator in zwei verschiedenen Varianten betrieben. Erläutere den Unterschied im Aufbau und in der Funktionsweise. Beschreibe dabei, wie sich die Elektronen in einem Kabel des Stromkreises bewegen.
  3. Welcher Unterschied besteht zwischen der elektrischen Spannung einer Batterie und der Spannung an den Kontakten eines Generators? 
  4. Der Dynamo eines Fahrrads ist auch ein Generator. 
    a) Leuchtet die Lampe beim Betrieb des Dynamos immer gleich hell? (Erläutere deine Antwort!)
    b) Was bemerkst du noch bei der Verwendung des Dynamos?
    c) Welche Energieformen spielen beim Betrieb des Dynamos eine Rolle?
  5. Im Versuch wurde ein Oszilloskop verwendet. Was ist das und warum wurde es benötigt?

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.


Querverweis (Mathematische Grundlagen): Video → Trigonometrische Funktionen

Elektrizität: [8:37]

Der Generator

Die Funktion eines Generators wird beschrieben und anschaulich vorgeführt. Weiterhin wird der Induktionsstrom gemessen, mit und ohne Verwendung eines Polwenders und die zugehörigen Induktionsspannungen mittels eines Oszilloskops anschaulich dargestellt.


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Infotext - Wechselspannung, Wechselstrom


Wechselspannung nennt man eine elektrische Spannung, deren Polarität in regelmäßiger Wiederholung wechselt, d.h. die Polung wird regelmäßig vertauscht. Der Vorgang erfolgt periodisch, ihr zeitlicher Mittelwert ist null. Die Kurvenform der Spannung ist dabei oft sinusförmig, sie ist aber nicht zwingend an den sinusförmigen Verlauf gebunden. Zur Kennzeichnung eines Wechselstromes wird die Abkürzung "AC" (engl. „Alternating Current“) verwendet. Gleichstrom wird hingegen oft die Bezeichnung "DC" (engl. „Direct Current“) gekennzeichnet.
Das Formelzeichen für die physikalische Größe „elektrische Spannung“ ist das U; bei Verwechslungsgefahr mit Gleich- oder Mischspannung wird eine Wechselspannung gekennzeichnet durch die Tilde als Index, also U~. Wird die Wechselgröße als zeitabhängiger Augenblickswert dargestellt, verwendet man Kleinbuchstaben, also bei der Spannung u oder u(t).

 

Kenngrößen

 

Effektivwert

Der Effektivwert der Spannung Ueff entspricht jener Gleichspannung, bei der dieselbe Leistung an einen ohmschen "Verbraucher" übertragen wird. Bei der Nennung „230 V“ für die im Haushalt übliche Wechselspannung handelt es sich um eine Effektivwertangabe.

 

Nennwert (am Beispiel der Netzspannung)

Der Nennwert einer Spannung, wie er beispielsweise auf Typenschildern angegeben wird, ist ihr Effektivwert. Für die Netzspannung im Haushalt gilt: U~=230V

 

Scheitelwert, Amplitude

Der Spitzenwert (auch Maximalwert oder Scheitelwert) wird bei Wechselspannung als Scheitelwert û bezeichnet, bei sinusförmigem Verlauf als Amplitude. Es ist die höchste erreichbare Spannungshöhe. 

 

Frequenz

Die Frequenz f gibt die Anzahl der periodisch auftretenden Schwingungen an bezogen auf die Zeit, in der sie gezählt werden. 

 

Periodendauer 

Die Periodendauer T ist das kleinste zeitliche Intervall des sich regelmäßig wiederholenden Spannungsverlaufs.

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.



Videos:

  1.  Grundbegriffe zu Schwingungen (harmonische Schwingung | Amplitude | Frequenz | Periode)
  2.  Elektrizität - Wechselspannung, Wechselstrom
  3.  Was ist Wechselspannung? Einfach und gut erklärt!
  4.  Kenngrößen bei einer sinusförmigen Wechselspannung
 

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Aufgaben:

  1. Was bedeuten die Abkürzungen „AC“ und „DC“?
  2. Beschreibe die Bewegung der Elektronen beim Wechselstrom und beim Gleichstrom und vergleiche sie miteinander.
  3. Aus welchem Grund benötigt man zur Untersuchung der Ausgangsspannung beim Generator ein Oszilloskop?
  4. Könnte man die Spannung beim Generator auch mit einem Voltmeter mit der folgenden Aufschrift messen:  10V =  ? Erläutere deine Überlegungen und begründe deine Antwort.
  5. Im Video zum Generator wurde die Ausgangsspannung mit dem Oszilloskop dargestellt. Skizziere die Darstellung des Bildschirms in deinem Heft und beschrifte die Achsen mit den entsprechenden physikalischen Größen.
  6. Wie kann man sich die Bewegung der Elektronen im Stromkreis beim Wechselstrom anschaulich vorstellen? Auf der Folie "Elektrizität - der elektrische Stromkreis" zum elektrischen Stromkreis wurde mit dem "Hydraulischen Analogon" der Stromkreislauf mit einem Wasserkreislauf verglichen. Was bedeutet der Vergleich mit dem Wechselstrom dann für die Bewegung der Wasserteilchen im Wasserstromkreis?
  7. In unserem Versorgungsnetz wird Wechselspannung vom Energiezulieferer bereitgestellt. Welche beiden Angaben beschreiben diese Wechselspannung und sind deshalb hierbei für uns wichtig?
  8. Berechne die Spitzenwerte für die folgenden Effektivspannungen: 2V;  5V;  150V;  230V
  9. Berechne die Effektivwerte für die folgenden Spitzenwerte: 3V;  9V;  200V;  0,07V
 
 

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Videos:

→ Drehstrom - Was ist das?

→ Wie funktioniert ein Generator? (für Drehstrom)

 

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Infotext - Der Transformator


Ein Transformator (von lateinisch transformare ‚umformen, umwandeln‘; auch Umspanner, kurz Trafo) ist ein Bauelement der Elektrotechnik. Er besteht meist aus zwei Spulen (Wicklungen), die in der Regel aus isoliertem Kupferdraht gewickelt sind und sich auf einem gemeinsamen Magnetkern befinden. Ein Transformator wandelt eine Eingangswechselspannung, die an einer der Spulen angelegt ist, in eine Ausgangswechselspannung um, die an der anderen Spule abgegriffen werden kann. Dabei entspricht das Verhältnis von Eingangs- und Ausgangsspannung dem Verhältnis der Windungsanzahlen der beiden Spulen. Transformatoren dienen vielfach zur Spannungswandlung in Energieversorgungsanlagen und in technischen Geräten, dabei insbesondere in Netzteilen zur Bereitstellung von Kleinspannungen in vielen Arten von elektrischen und elektronischen Geräten. 

 

Grundprinzip

Ein Transformator besteht aus einem Eisenkern mit zwei stromdurchflossenen Wicklungen (Spulen). Die der elektrischen Energiequelle zugewandte Wicklung wird als Primärseite (auch Primärspule oder Feldspule) bezeichnet. Diejenige, an welcher sich die elektrische Last befindet, wird als Sekundärseite (auch Sekundärspule oder Induktionsspule) bezeichnet.
Die Wirkungsweise lässt sich durch die folgenden Mechanismen beschreiben:
Eine Wechselspannung auf der Primärseite des Transformators bewirkt einen Wechselstrom und entsprechend dem Induktionsgesetz ein wechselndes magnetisches Feld im Eisenkern. Dieses wechselnde Magnetfeld wird durch den Eisenkern zur zweiten Wicklung auf der Sekundärseite des Transformators übertragen und induziert in der Sekundärspule wiederum eine Wechselspannung mit gleicher Frequenz. Dabei sind Sekundärstromstärke (bzw. Sekundärspannung) im Vergleich zur Primärstromstärke (bzw. Primärspannung) abhängig von den Windungszahlen der beiden Wicklungen.

 

Der Ideale Transformator

Unter einem idealen Transformator versteht man einen in der Praxis nicht realisierbaren, verlustfreien Transformator, also eine idealisierte Modellvorstellung. Diese ist hilfreich bei der Funktionsbeschreibung. Beim idealen Transformator sind die Spannungen an den Wicklungen aufgrund der elektromagnetischen Induktion proportional zur Änderung des magnetischen Feldes und zur Windungszahl der Wicklung. Daraus folgt, dass sich die Spannungen so zueinander verhalten wie die Windungszahlen. Sind N1, N2, U1 und U2 die Windungszahlen beziehungsweise die Effektivwerte der primär- und sekundärseitigen Spannungen, so gilt beim idealen Transformator:

 

Das Verhältnis von Windungszahlen, beziehungsweise der primär- und sekundärseitigen Spannungen, wird auch als Übersetzungsverhältnis n bezeichnet: 

 

Aus der Annahme eines idealen Transformators ergibt sich, dass die zugeführte Leistung P1 gleich der abgegebenen Leistung P2 sein. Aus P1 = P2 ergibt sich: U1∙I1=U2∙I2 , also:

 

Ideale Transformatoren sind praktisch nicht realisierbar, es müssen dann bei einem realen Transformator Verluste berücksichtigt werden.

 

Beispiel: Bei einem Windungsverhältnis (N1, zu N2) von 20 zu 10  wird eine Eingangsspannung von U1 = 240 V in eine Ausgangsspannung von U2 = 120 V transformiert. Je nach Windungsverhältnis des Transformators kann die Ausgangsspannung kleiner, größer oder gleich der Eingangsspannung sein.

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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.



Videos:

→ Transformator – Wie funktioniert ein Netzteil?

→ Übertragung von elektrischer Energie - Wo kommt unser Strom her?


Ausführliche Dukumentation zur Elektrizität:

Geschichte der Elektrizität

 

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Aufgaben:

  1. Beschreibe den Aufbau und die Funktionsweise eines Transformators.
  2. Die Primärspule eines unbelasteten Transformators, die an das 230-V-Netz angeschlossen ist, hat 1000 Windungen. Berechne jeweils die Spannungen U2 an den Enden der Sekundärspule und die zugehörigen Übersetzungsverhältnisse des Transformators, wenn die Sekundärspule:
    a) 100 Windungen,   
    b) 500 Windungen,
    c) 10000 Windungen, 
    d) 20000 Windungen
    hat.
  3. Ein unbelasteter Transformator soll eine Wechselspannung von 12V auf 48V transformieren. Für den Aufbau stehen Spulen mit 250 Windungen, 500 Windungen, 1000 Windungen und 2000 Windungen zur Verfügung. Wie kann der Transformator aufgebaut werden? Begründe deine Auswahl und erstelle einen Schaltplan.
  4. Das Übersetzungsverhältnis eines Transformators beträgt 0,008 bei einer Windungszahl auf der Sekundärseite von 5000. Es soll eine Ausgangsspannung auf der Sekundärseite von 1200 V erzeugt werden. Berechne die anzulegende Spannung an der Primärspule des Trafos. Gib die Windungszahlen der Spulen des Trafos an.
  5. Berechne die fehlenden Angaben für den unbelasteten Transformator:

     

    a

    b

    c

    d

    e

    f

    g

    h

    N1

    200

    100

    500

    750

    400

    3500

     

    125

    N2

    500

    800

     

    500

     

     

    12000

    1000

    U1 in V

    9

     

    50

     

    230

    75

    230

     

    U2 in V

     

    96

    25

    14

    13800

     

     

    48

    n

     

     

     

     

     

    0,167

    0,05

     

     

 

Anmerkung: Die Online-Übung in diesem Ordner ist eine externe Übung. Ersteller: Dr. A. Rueff.
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Aufgaben:

Berechne die fehlenden Werte in der Tabelle:


 

a

b

c

d

e

N1

100

2000

800

N2

80

600

6000

U1 in V

50

220

80

U2 in V

 

88

7,8125

48

n

 

5

3,2

0,25

I1 in A

 

1,25

10

I2 in A

 

P1 in W

75

220

P2 in W

90

 

 

Anmerkung: Die Online-Übung in diesem Ordner ist eine externe Übung mit einem eingebundenen YouTube-Video (Bitte die YouTube-Nutzungsbedingungen beachten!). Angaben zum Ersteller sind teilweise (manchmal) auch in der Übung angegeben (D. Rautenberg: https://learningapps.org/view17679856 ). Links in diesem Ordner verweisen evtl. auf externe Inhalte.
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Anmerkung: Die Online-Übung in diesem Ordner ist eine externe Übung. Ersteller: Dr. A. Rueff.
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Infos zum Thema (planet-wissen.de):

Computer und Roboter


Wärmelehre - Thermodynamik
Optik
Astronomie

Alle von mir erstellten Materialien stehen für Bildungszwecke frei zur Verfügung, dürfen allerdings nicht von jemand anderem kommerziell vertrieben werden.

Hinweis: Es werden keine Bücher oder sonstige, hier benannte Materialien im Unterricht verwendet oder benötigt. 



Quellenangaben zu den Inhalten auf dieser Seite


Infotext 1 ([21/22] Elektrizität - Magnetismus)

Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Text basiert auf den Artikeln Magnetismus, Dauermagnet und Ferromagnetismus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). Der Text wurde von Andreas Rueff überarbeitet und auf der Grundlage didaktischer Überlegungen angepasst und gekürzt. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Infotext 2 ([21/22] Elektrizität - Magnetfeld der Erde)

Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Text basiert auf dem Artikel Erdmagnetfeld aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). Der Text wurde von Andreas Rueff überarbeitet und auf der Grundlage didaktischer Überlegungen angepasst und gekürzt. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Abb. zum Magnetfeld der Erde (c) A. Rueff.


Infotext ([07/23] Elektrizität)

Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Text basiert auf dem Artikel Hans Christian Ørsted aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). Der Text wurde von Andreas Rueff überarbeitet und auf der Grundlage didaktischer Überlegungen angepasst und gekürzt. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Infotext ([24] Elektrizität - Magnetfeld einer Spule)

Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Text basiert auf den Artikeln Elektromagnet, William_Sturgeon und Relais aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). Der Text wurde von Andreas Rueff überarbeitet und auf der Grundlage didaktischer Überlegungen angepasst und gekürzt. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Infotext ([25] Elektrizität - Lorentzkraft)

Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Text basiert auf den Artikeln Lorentzkraft und Hendrik Antoon Lorentz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). Der Text wurde von Andreas Rueff überarbeitet und auf der Grundlage didaktischer Überlegungen angepasst und gekürzt. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


Infotext ([27/28] Elektrizität - Elektromotor / Michael Faraday)

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Infotext ([Zusatzfolie] Elektrizität - Elektromotor - früher)

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Infotext ([30a] Elektrizität - Elektromagnetische Induktion)

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Infotext ([30b] Elektrizität - Elektromagnetische Induktion: Anwendungsbeispiel)

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Infotext ([31/32] Elektrizität - Der Generator)

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Infotext ([33] Elektrizität - Wechselstrom, Wechselspannung)

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Infotext ([35] Elektrizität - Der Transformator)

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Using PhET Simulations in Teaching

Hintergrundbild: Bild von Ylanite Koppens auf Pixabay (compass-2946959)