Hier findest du alle Infos zur Unterrichtseinheit.
Teil 1:
Anfänge der Industrialisierung
Papins atmosphärische Dampfmaschine
Erste praktikable Dampfmaschine (Savery)
Weiterentwicklung der Dampfmaschine (Newcomen)
Weiterentwicklung der Dampfmaschine (Watt)
Weiterentwicklungen der ersten Dampfmaschine von Papin (Zusammenfassung)
Industrialisierung in Deutschland
Fortschritte auf verschiedenen Gebieten der Technik beeinflussten sich gegenseitig
Anwendungen der Dampfmaschine
Weiterentwicklung der Dampfmaschine - Verbrennungsmotoren
Moteur Lenoir – 1860
Hubkolbenmotoren
Der Zweitakt-Ottomotor
Der Viertakt-Ottomotor
Vergleich: Viertaktmotor ↔ Zweitakter
Ottomotor: Die Kraftstoff-Gemischbildung
Der Viertakt-Dieselmotor
Die Inhalte dieser Unterrichtseinheit zielen ab auf die Vermittlung eines ersten Eindrucks zur Thematik. Sie richtet sich an Schüler des technisch-naturwissenschaftlichen Wahlpflichtfachs und ist als Einstieg für Schüler der 7./8. Jahrgangsstufe konzipiert.
Die hier angebotenen Themenseiten fassen die grundlegenden Inhalte, Informationen und Hefteinträge zu den Unterrichtsinhalten von verschiedenen Themenbereichen der Fächer Mathematik, Physik und dem Wahlpflichtfach MINT/Technik zusammen. Diese sind online, kostenlos und ohne Registrierung verfügbar und sollen zur besseren Selbstorganisation der Schüler beitragen.
Die im Internet bereitgestellten Materialien bieten aber auch noch zusätzliche Möglichkeiten: Sie sollen den Schülern einen Leitfaden zur Vorbereitung auf Kursarbeiten, aber auch bei Fehlstunden zur Nacharbeit der versäumten Unterrichtsinhalte dienen und weiterhin den Eltern die Möglichkeit zur Unterstützung bei den unterrichtsbegleitenden Hilfestellungen geben. Die Zusammenfassungen zu den Unterrichtsinhalten auf den Themenseiten werden dabei jeweils ergänzt durch Lernvideos, Infotexten, Aufgaben, Bildergalerien und interaktiven Tools. Diese sollen dabei helfen selbstständig eigene Ergebnisse zu überprüfen oder zusätzliche Informationen zu den Inhalten erhalten. Bei den Lernvideos handelt es sich teilweise um die YouTube-Video des YT-Kanals Mathe-Physik-Technik. Weiterhin sind bei den einzelnen Folien zusätzliche Videovorschläge von anderen YouTube-Kanälen zugeordnet. Der jeweilige Link leitet dann ggf. direkt auf die YouTube-Video-Seite weiter.
Bei den klassischen physikalischen Themenbereichen sind die jeweiligen Folien für den digitalen Unterricht weitestgehend angepasst und optimiert worden. Insbesondere durch die Corona-Krise rückt der digitale und eigenverantwortliche Unterricht immer mehr in den Fokus. Zu den einzelnen Folien sind deshalb jeweils passende Videos zu den Inhalten zugeordnet und zu vielen Folien auch passende Aufgaben eingearbeitet worden. Dadurch sind die Themenbereiche in Teilabschnitten strukturiert und für die Arbeit mit Wochenplänen optimiert worden. Sie ermöglichen den Schülern so die selbstständige Arbeit daheim und geben jedem Schüler die Möglichkeit die Lernziele auch unter den gegebenen Umständen bestmöglich zu erreichen. Dabei können Schüler dann sogar die positiven Seiten des digitalen Unterrichts (Eigenes Lerntempo festlegen, optimale Anpassung von Lernzeit und Zeitpunkt an den eigenen Biorhythmus zum effizienten Lernen, etc.) für sich besonders gut nutzen.
Siehe hierzu auch: → Konzept - mathe-physik-technik.de
Skript → Publikationen
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
1) → LANDTECHNIK gestern und heute (1989) - Deutsch [24:57]
2) → Wie verlief die Industrielle Revolution? I musstewissen Geschichte [6:54]
4) → Arbeiter, Dampf und Maschinen – die Industrialisierung | Geschichte & Entdeckungen [1:29:17]
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1) Schau dir das Video "Landtechnik gestern und heute" an.
Bearbeite schriftlich im Heft:
1a) Beschreibe die Arbeitsweise in der Landwirtschaft früher. (Nenne dazu 5 Stichpunkte)
1b) Welche Veränderungen haben stattgefunden?
1c) Nenne fünf wichtige Eigenschaften bei der Arbeitsweise der Menschen die sich im Vergleich zur heutigen Zeit verändert haben.
2) Schau dir das Video "Wie verlief die Industrielle Revolution?" an.
Bearbeite schriftlich im Heft:
2a) Welche Veränderung hat bei der Herstellung von Stoffen (Textilien) am Anfang der Industrialisierung stattgefunden? Beschreibe wie früher vorgegangen wurde und was sich dann geändert
hat.
2b) Welche Erfindung hatte die entscheidende Rolle bei der Industrialisierung gespielt und warum?
2c) Welche wichtige Rolle spielen "Kohle und Stahl" bei der Industrialisierung?
2d) Warum spricht man bei der Industrialisierung von einer "Revolution" (industrielle Revolution)?
2e) Nenne die drei großen Verlierer der Industriellen Revolution.
2f) Welche Auswirkungen hatte die Industrialisierung für die Kinder?
(Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des DEUTSCHEN MUSEUMS München)
Der Heronsball
Der Heronsball ist eine von Heron von Alexandria beschriebene Maschine, die die Expansionskraft von Wasserdampf (Wasserdampf benötigt mehr Raum als das Wasser in flüssiger Form) und das
Rückstoßprinzip demonstriert. Heron von Alexandria (ca. 1. Jahrhundert nach Chr.) war ein griechischer Mathematiker und Ingenieur. Er lehrte am Museion von Alexandria, dessen Bibliothek
berühmt war.
Der Heronsball ist eine der ersten schriftlich überlieferten Wärmekraftmaschinen. Er hatte in der Antike keinen praktischen Nutzwert und wurde als Kuriosum angesehen. Heron von
Alexandria beschrieb in seiner Schrift Pneumatika (Pneumatik: Lehre aller technischen Anwendungen bei denen Luftdruck verwendet wird) neben dem Heronsball aber auch praktisch verwendbare
Wärmekraftmaschinen in Form automatischer Tempeltüren.
Otto von Guericke
Otto Guericke, (1602 – 1686) war ein deutscher Politiker, Jurist, Physiker und Erfinder. Bekannt ist er vor allem für seine Experimente zum Luftdruck mit den Magdeburger Halbkugeln.
Seine wissenschaftliche Hauptleistung ist die Begründung der Vakuumtechnik. In der Öffentlichkeit demonstrierte er die Kraft des Luftdrucks mit spektakulären Experimenten. Besondere
Aufmerksamkeit erzielte er 1654, als er auf dem Haidplatz in Regensburg anlässlich eines Reichstags in Anwesenheit von Kaiser Ferdinand III. und vieler Fürsten spektakuläre Experimente zur
Wirkung des Luftdrucks vorführen ließ. Guericke hatte im Sommer 1657 zwei große Halbkugeln aus Kupfer (Magdeburger Halbkugeln) mittels einer Dichtung zusammengelegt und pumpte die
Luft aus dem Inneren heraus. Anschließend wurden vor jede Halbkugel nacheinander acht Pferde gespannt, die sie auseinander reißen sollten, was aber nicht gelang. Als die Kugeln wieder mit
Luft gefüllt wurden, fielen sie von allein auseinander.
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
1) → Versuche zum Heronball: Home built Aeolipile Hero steam engine running [1:32]
3) → Halbkugelversuch von Otto von Gericke [5:56]
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Denis Papin (* 22. August 1647 in Chitenay, Frankreich; † August 1713 in London) war ein französischer Physiker, Mathematiker und Erfinder, der Bekanntheit für seine Pionierarbeiten zur
Entwicklung der Dampfmaschine, und anderen Errungenschaften erlangte. Papin verließ aufgrund der Protestantenverfolgungen 1675 Frankreich und war danach in England und Deutschland tätig,
wo er seine meisten Patente als Professor an der Philipps-Universität Marburg von 1687 bis 1707 entwickelte.
Papin wurde in eine bürgerliche Familie in einem kleinen Ort in der Grafschaft Blois geboren. Während seines Studiums entwickelte er ein großes Interesse an physikalischen Problemen.
1671 wurde Papin Assistent von Christiaan Huygens in Paris. Dort arbeiteten beide an der Entwicklung einer Maschine, die sich die Kräfte von Feuer, Dampf und Vakuum zunutze machen sollte. Bereits vor den Versuchen Papins befasste sich Otto von Guericke 1663 mit Experimenten zur Pneumatik, konnte deren Ergebnisse jedoch erst 1672 veröffentlichen.
Im Jahr 1687 nahm Papin einen Ruf an die Universität Marburg in der Landgrafschaft Hessen auf einen Lehrstuhl für Mathematik an.
1690 berichtete er von einer Dampfmaschine, die er gebaut hatte. Es handelte sich im Wesentlichen um einen Zylinder, in dem sich ein wenig Wasser und ein Kolben befanden. Wenn der Zylinder von außen abwechselnd erwärmt und abgekühlt wurde, bewegte sich der Kolben und lieferte nutzbare mechanische Arbeit. Es war die erste funktionierende Wärmekraftmaschine.
Papin entwickelte 1692 ein Unterwasserfahrzeug und führte die erste Fahrt darin selbst durch. 1695 beschrieb er erstmals eine Dampfdruckpumpe. 1696 erhielt er eine Anstellung beim Landgrafen
von Hessen-Kassel und arbeitete an den technischen Voraussetzungen für die Wasserkünste im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Während dieser Zeit erhielt Thomas Savery in England das erste
Patent für eine Dampfdruckpumpe, die sich aber nicht durchsetzte. Papin war außerdem in die anfängliche Planung des Landgraf-Carl-Kanals involviert, der die Weser mit der Lahn verbinden
sollte.
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
Dampfmaschine nach Papin [3:51]
Die Dampfmaschine nach Denis Papin wird erklärt und in einer Animation vorgeführt. Sie bildet die Grundlage für die Weiterentwicklungen bis zur Dampfmaschine nach James Watt.
Thomas Savery
Thomas Savery (* 1650 in Shilstone, Devonshire; † Mai 1715 in London) war ein englischer Ingenieur und Erfinder. Ursprünglich befasste Thomas Savery sich mit dem Schiffbau, so erfand er einen Schiffsantrieb durch ein Schaufelrad. Später wandte er sich der Pumpentechnik zu.
Die Dampfpumpe
Savery baute auf dem atmosphärischen Kolben-Dampfzylinder von Denis Papin auf und konstruierte eine kolbenlose Dampfpumpe, für die er am 2. Juli 1698 unter dem Namen The Miner's Friend (des Bergmanns Freund) ein englisches Patent erhielt. Der Name der Pumpe ist Folge eines Problems der Zeit: Das Grubenwasser musste aus den Bergwerken gepumpt werden. Dies wurde manuell oder von pferdegetriebenen Göpeln und Wasserkünsten erledigt. Mit zunehmender Größe und Tiefe der Bergwerke wurde diese Entwässerung zum bestimmenden Faktor der Rentabilität der Grube. Am 14. Juni 1699 konnte Savery ein Modell seiner Dampfmaschine bei einer Tagung der Royal Society vorführen.
Funktionsprinzip
Saverys Konstruktion ist eine direkt wirkende Pumpe, in der der in einem Dampfkessel erzeugte Wasserdampf durch seine Ausdehnung und Volumenverringerung bei Abkühlen direkt das Wasser hebt.
Probleme und Wirkungsgrad
Savery war von der Leistungsfähigkeit seiner Maschine überzeugt; sie hatte jedoch einige gravierende Mängel: Sie konnte die Wassersäule nur um 12 Meter heben; für größere Tiefen mussten
mehrere Pumpen hintereinander geschaltet werden. Der benötigte Dampfdruck war in der damaligen Zeit an der Grenze des Machbaren, wofür neben den Lötstellen auch der Stahl und die damals
verwendeten Vernietungen verantwortlich waren. Daher mussten die Pumpen und erst recht die Dampfkessel häufig repariert werden. Konstruktionsbedingt erwärmte der Dampf auch das zu pumpende
Wasser. Dies führte dazu, dass die Pumpe nur sehr ineffektiv mit einem hohen Energiebedarf funktionierte, so dass die Pumpe aufgrund ihres großen Kohlebedarfs praktisch nur in oder in der
Nähe von Kohlebergwerken verwendet werden konnte.
Zusammenarbeit mit Newcomen
Thomas Newcomen war ebenfalls englischer Erfinder und Zeitgenosse von Thomas Savery. Saverys Patent war so weit gefasst, dass er Thomas Newcomen, der 1712 die technisch überlegene
atmosphärische Dampfmaschine erfunden hatte, eine Partnerschaft aufnötigen konnte. Bei Newcomens Dampfmaschine handelt es sich, genau wie bei der von Papin, um ein Kolben-Zylinder-System.
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
Dampfmaschine nach Savery [4:50]
Die Dampfmaschine nach Thomas Savery wird erklärt und in einer Animation vorgeführt. Sie bildet die Grundlage für die Weiterentwicklungen bis zur Dampfmaschine nach James Watt.
Thomas Newcomen (1663 - 1729) war ein englischer Erfinder.
Newcomen war Schmied und Eisenwarenhändler und hatte einige große Bergwerksgesellschaften als Kunden. Durch das Vorstoßen dieser Bergwerke in immer größere Tiefen
ergab sich die Notwendigkeit, effiziente Maschinen zum Abpumpen des eindringenden Grundwassers zu konstruieren.
In zehnjähriger Arbeit erfand Newcomen die atmosphärische Dampfmaschine zur Wasserhaltung in Bergwerken, die der Dampfmaschine von Thomas Savery deutlich überlegen war. Da aber Savery ein
weitreichendes Patent auf seine Erfindung hatte, konnte Newcomen seine Maschine nicht patentieren lassen. Deshalb schloss er sich mit Savery zu einer Partnerschaft
zusammen.
Seine Maschine nutzte eine Wassereinspritzung, um den Wasserdampf im Zylinder zu kühlen und damit kondensieren zu lassen. Dadurch entstand im Zylinderraum ein
Unterdruck, so dass der von außen auf den Kolben wirkende Luftdruck bzw. der Normaldruck der Außenluft diesen wieder in den Zylinder hinein schob. Die bis dahin üblichen Maschinen warteten
für die Kondensation einfach, bis der Volumeninhalt im Zylinderraum über das Material des Kolbens – durch die kältere Außenluft bedingt – von selbst wieder abkühlte – Newcomens Erfindung
ermöglichte also deutlich höhere Kolbentakte.
Die erste Newcomen-Maschine wurde 1712 in einem Kohlebergwerk in Staffordshire installiert. Der Wirkungsgrad der Maschine lag bei nur 0,5 Prozent. Trotzdem wurden die Dampfmaschinen von
Newcomen erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch die Dampfmaschinen von James Watt verdrängt.
Zu Beginn wurden die Ventile zum Einlassen des Dampfes in den Zylinder und zum Einspritzen des Kühlwassers mit Hand von einem Knaben bedient. Einer dieser Knaben, Humphrey
Potter, der auch an einer solchen Maschine zum Öffnen und Schließen der Hähne angestellt war, kam (1712 oder 1713) – wohl aus Bequemlichkeit – um sich die Arbeit zu erleichtern
(und weil er mit den anderen Jungen spielen wollte), auf die Idee, die Betätigung der Ventile durch den Gang der Maschine selbst besorgen zu lassen. Er verband in geeigneter Weise den auf-
und nieder gehenden Balancier(balken) durch Schnüre mit den Hähnen und hatte damit, ohne sich dessen selbst bewusst zu sein, die Erfindung der selbsttätigen
Steuerung gemacht.
→ Animation der Newcomenschen Dampfmaschine (Wikimedia Commons)
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
1) → "Newcomen Steam Engine [3:13]
2) → "Newcomen Engine Model - 'How Britain Worked' [2:16] (engl.)
3) → "Newcomen Watt Steam Engines [7:44] (engl.)
(Hinweis zu Video 3: Die Funktionsweise wird ab Zeitindex 2:00 vorgeführt.)Anmerkung: Die Links in diesem Ordner verweisen auf externe YouTube-Videos anderer YouTube-Kanäle. Gelegentlich werden Videos dort auch wieder entfernt. Entsprechende Hinweise zur Aktualisierung dieser Seite werden gerne per → Mail oder über das → Kontaktformular entgegengenommen. - Vielen Dank schon vorab für den Hinweis!
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James Watt (1736 - 1819) war ein schottischer Erfinder. Seine einflussreichste Erfindung war die Verbesserung des Wirkungsgrades der Dampfmaschine durch Verlagerung des Kondensationsprozesses aus dem Zylinder in einen separaten Kondensator. Watt selbst hielt das von ihm entworfene Gestänge für seine größte Erfindung.
Watt wurde als Sohn armer, gebildeter Eltern geboren. Sein Vater war Zimmermann und Konstrukteur von nautischen Geräten. Schon als Junge experimentierte er gern und soll die Funktionsweise von jedem Gegenstand, den er in die Finger bekam, erforscht haben. Für ein Medizinstudium, für welches Watt sich interessierte, waren seine Eltern jedoch zu arm. Deshalb begann Watt in London eine inoffizielle Mechanikerlehre. Watt erhielt 1757 eine Stelle als Instrumentenmacher an der Universität von Glasgow. Sein Einraum-Labor entwickelte sich schon bald zum Treffpunkt von Dozenten und Studenten. Watt fand an der Universität viele Freunde, obwohl er „nur“ ein Handwerker war.
Weiterentwicklung der Dampfmaschine
1764 erhielt Watt als Universitätsmechaniker den Auftrag, das Modell einer Dampfmaschine nach der Bauart von Thomas Newcomen zu reparieren. Watt beschloss, die Maschine – basierend auf
Vorarbeiten von Denis Papin – zu verbessern. Um das wechselweise Aufheizen und Abkühlen des Zylinders zu vermeiden, führte er zur Kondensation des Wasserdampfs einen separaten Behälter ein,
den Kondensator.
Watt gab seine Stelle an der Universität Glasgow auf, um sich stärker der Weiterentwicklung der Dampfmaschine zu widmen. Erst 1769 fand er dann aber die notwendigen Geldgeber und reichte 1769
das englische Patent ein. Watts Verbesserungen ermöglichten eine Ersparnis an Steinkohle von über 60 Prozent. Die erste einsatzfähige Dampfmaschine nach dem
Wattschen Prinzip wurde 1776 installiert.
Drehbewegung statt Linearbewegung
1781 wandelte Watt den Kolbenhub mittels eines Kreisschubgetriebes in eine Drehbewegung um. 1782 konstruierte er eine Dampfmaschine, bei der der Kolben von beiden Seiten durch Dampf bewegt wird. Auf diese Weise wurden wesentlich stärkere Maschinen möglich. Auch führte er die Pferdestärke (PS) als Maßeinheit für die Leistung ein (1PS = 0,74kW; 1 kW = 1,36PS). Die Dampfmaschinen von Watt erreichten schließlich einen Wirkungsgrad von 3 %, das Dreifache der optimierten Newcomen-Dampfmaschinen.
Wettbewerber
Watt und sein Geldgeber Matthew Boulton behinderten während der Zeit, in der die Watt verliehenen Patente Gültigkeit hatten, erfolgreich die Weiterentwicklung der Dampfmaschine durch konkurrierende Ingenieure.
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
Einfach wirkende Dampfmaschine nach James Watt [4:09]
Die einfach wirkende Dampfmaschine nach Watt wird erklärt und in einer Animation vorgeführt. Sie ist grundlegend für die Weiterentwicklungen von James Watt.
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Zweifach wirkende Dampfmaschine nach James Watt [4:54]
Die zweifach wirkende Dampfmaschine nach James Watt wird erklärt und in einer Animation vorgeführt. Planetengetriebe und Fliehkraftregler sind in der beschriebenen Funktionsweise mit enthalten.
(Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des DEUTSCHEN MUSEUMS München und des TECHNOSEUMS Mannheim)
John Smeaton (1724 - 1792) war ein englischer Ingenieur und gilt als der Vater des Bauingenieurwesens, da er die entsprechenden Grundlagen für die Ingenieurwissenschaften legte.
Er war einer der besten Ingenieure seiner Zeit und wurde 1753 zum Mitglied der Royal Society (Royal Society → nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreichs für Naturwissenschaften) gewählt. Er gewann 1759 die Copley Medaille für seine Arbeiten zur Mechanik von Wasser- und Windmühlen. Die Untersuchungen beschrieben das Verhältnis zwischen Druck und Geschwindigkeit von in Luft bewegten Objekten.
Bauingenieurwesen
Smeaton arbeitet auf dem einträglichen Feld des Bauingenieurwesens. Durch die Royal Society empfohlen, wurde ihm der Auftrag zur Konstruktion des dritten Leuchtturms auf dem Eddystone von 1755 bis 1759 erteilt, nachdem die beiden Vorgängerbauten den rauen Witterungsbedingungen und der Salzbelastung nicht standhielten. Dabei war er Pionier im Einsatz von hydraulischem Kalk, einer Art wasserfesten Bindemittels, mithin ein Vorläufer des heutigen Zements.
Maschinenbau
Er untersuchte die Effizienz zahlreicher Dampfmaschinen vom Newcomen-Typ, indem er die Leistung der Maschinen bestimmte, die diese mit einer definierten Menge Kohle umsetzten konnten. Hieraus leitete er den ‚optimalen‘ Zylinderdurchmesser sowie den ‚optimalen‘ Hub ab und erreichte hierdurch eine Verdopplung der Leistung bei gegebener Brennstoffmenge.
Zur Optimierung von Dampfmaschinen waren neue Ideen, aber auch handwerkliche Feinarbeit notwendig! John Smeatons Verdienste bei der
Weiterentwicklung der Dampfmaschine sind besonders seinen Erfahrungen und Kenntnissen als Bauingenieur zuzuschreiben und liegen im Bereich der handwerklichen Feinarbeiten beim Bau der
Maschinen. Dabei spielen oft auch Kleinigkeiten eine wichtige Rolle und können die Effizienz einer Maschine erheblich beeinflussen.
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1) → Dampfmaschinen - Dokumentation von NZZ [25:51]
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Preußen
In Preußen war man bereits 1769 auf die „Feuermaschinen“ aus England aufmerksam geworden. 1785 wurde dann die erste, in Preußen nachgebaute Dampfmaschine wattscher Bauart bei Hettstedt (heute in Sachsen-Anhalt) in Betrieb genommen. Bereits 1778 hatte sich James Watt bereiterklärt, der preußischen Bergverwaltung seine verbesserte Dampfmaschine zur Wasserhebung unter fachmännischer Anleitung zu überlassen. Seine Firma Boulton & Watt forderte jedoch ein 14-jähriges Liefermonopol, eine Bedingung, auf die man im merkantilistischen Preußen nicht eingehen wollte. Unter dem Vorwand einer Erwerbsabsicht wurden Fachleute nach England geschickt. Man sollte sich speziell mit der Funktionsweise der Maschine vertraut machen und entsprechende Baupläne anfertigen. Heute würde man diese Vorgehensweise als Industriespionage bezeichnen. Am 23. August 1785 wurde dadurch die erste deutsche Dampfmaschine wattscher Bauart auf dem König-Friedrich-Schacht bei Hettstedt offiziell in Betrieb genommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde die Maschine zu einem ökonomischen Erfolg. Am 19. Januar 1788 wurde eine Dampfmaschine in Betrieb genommen, die zur Entwässerung der Tarnowitzer Bergwerke diente. 1803 baute Franz Dinnendahl in Essen die erste Dampfmaschine im Ruhrgebiet.
Andere deutsche Staaten
Etwa zeitgleich wurde im Herzogtum Sachsen-Gotha in einem kleinen Vitriol-Bergwerk bei Mühlberg (Thüringen) vom späteren Ingenieur-Leutnant Carl Christoph Besser, der von 1763 bis 1774 bei
dem Bergwerk tätig war, die erste funktionsfähige Dampfmaschine Thüringens aufgebaut und über Wochen in Betrieb gehalten, sie diente zum permanenten Fördern des Grubenwassers.
Von diesen frühen Anfängen bis zur weiten Verbreitung der Dampfmaschine in der Wirtschaft vergingen einige Jahrzehnte. 1836 erstellte man die erste deutsche
Dampfmaschinenstatistik, und zwar für den Regierungsbezirk Düsseldorf. Durch technische Verbesserungen, wurden Dampfmaschinen wirtschaftlich immer rentabler. Bis
1861 lag die Zahl der Dampfmaschinen bei 8695 Stück.
Dampfmaschinen heute
Als Fahrzeugantrieb sind Dampfmaschinen weitgehend durch Verbrennungsmotoren abgelöst worden, die ohne Aufwärmzeit starten, einen höheren Wirkungsgrad haben, größere Leistung bei geringerem Gewicht bieten und komfortabler zu bedienen sind. Weiterhin hat die Dampfmaschine durch die flächendeckende Versorgung mit elektrischer Energie ihre Funktion als zentrale Energiequelle eines Industrieunternehmens verloren, die sie lange Zeit innehatte.
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
1) → "Unterrichtsmaterial: Industrielle Revolution: Großbritannien um 1800 [3:13]
2) → "Die Dampfmaschine verändert die Welt [7:44]
3) → Industrielle Revolution in Deutschland 1800-1918 [13:47]
4) → "Industrialisierung in Deutschland" Mit Dampf in eine neue Zeit [58:35]
5) → Die Stählerne Zeit - Industrielle Revolution in Deutschland [1:39:31]
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Industrialisierung in Deutschland
Die Erfindung der Dampfmaschine ist eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit überhaupt. Sie zog grundlegende Veränderungen in der gesamten Gesellschaft nach sich. Das Leben der Menschen hatte sich zuvor über Jahrhunderte hinweg kaum verändert. Die Erfindung der Dampfmaschine bewirkte dann aber innerhalb sehr kurzer Zeiträume erhebliche Veränderungen für fast jeden, es waren Veränderungen denen man sich nicht entziehen konnte.
Frühindustrialisierung
Ansätze zu einer gewerblichen Expansion gab es also spätestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege (1792 – 1815) fielen einerseits Handelsbarrieren, andererseits war die Wirtschaft in Deutschland nunmehr der direkten Konkurrenz mit der englischen Industrie ausgesetzt. Damit stieg der Anpassungsdruck deutlich an. Hinzu kam, dass der territoriale Umbruch (Deutschland war zuvor territorial sehr zersplittert) zum Verschwinden zahlreicher Kleinstterritorien und zum Entstehen einer Reihe mittlerer Staaten führte. Aber noch gab es keinen einheitlichen Wirtschaftsraum. Ein wichtiger institutioneller Faktor für die gewerbliche Entwicklung war die Gründung des Deutschen Zollvereins im Jahr 1834, der innerhalb des Vertragsgebiets einen zollfreien Warenaustausch ermöglichte.
Die meisten fabrikähnlichen Betriebe waren relativ einfache, noch keine Dampfkraft nutzende Anlagen. Den Anfang machten insbesondere Spinnmaschinen zur Garnproduktion;
seit den 1830er-Jahren kamen im Bereich der Textilherstellung mechanische Webstühle hinzu. Die Textilindustrie insgesamt war zwar eine der ersten industriell betriebenen
Gewerbezweige. Anders als in England war sie aber kein Führungssektor der industriellen Revolution. Dazu waren ihre Dynamik und ihr Wachstum zu gering.
In etwa markiert die Revolution von 1848/49 (Berufung liberaler Regierungen in den deutschen Einzelstaaten) die Scheidelinie zwischen Frühindustrialisierung und der Industriellen Revolution. Etwa seit dieser Zeit nahm die gesellschaftliche Produktion pro Einwohner gegenüber der vorindustriellen Zeit um das Zehnfache zu.
Industrielle Revolution
Die industrielle Revolution erfolgte in Deutschland deutlich später als im Pionierland Großbritannien und unterschied sich dadurch, dass nicht die
Textilindustrie, sondern Montanindustrie (Bergbau und rohstoffverarbeitende Schwerindustrie) und Eisenbahnbau die Schlüsselindustrien wurden.
Ein wichtiger Indikator für den Beginn der Industriellen Revolution in den 1850er-Jahren war der plötzliche Anstieg der Nutzung der Steinkohle. Dahinter
standen verschiedene Wachstumsvorgänge: Ein starker Anstieg der Eisen- und vor allem Stahlherstellung, der verstärkte Bau von Maschinen, nicht zuletzt von Lokomotiven und der Anstieg der
Verkehrsleistungen der Eisenbahnen ließen die Energienachfrage steigen. Die wachsende Nachfrage nach Brennstoff und Industriegütern führte zu einem weiteren
Ausbau des Eisenbahnnetzes und steigerte wiederum die Nachfrage nach neuen Lokomotiven und Schienen. Auch insgesamt war die industrielle Revolution in den 1850er- und
1860er-Jahren vor allem von Investitionen in den Eisenbahnbau und die Schwerindustrie geprägt.
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Niedergang des alten Gewerbes
Die wirtschaftliche Gesamtentwicklung in dieser Zeit war nicht nur eine Erfolgsgeschichte. Vielmehr bedeutete der Import maschinell hergestellter Waren, vor allem aus Großbritannien und die Entstehung von Fabriken in Deutschland selbst, eine Bedrohung für die bestehenden älteren Wirtschaftsformen. Insbesondere das Leinengewerbe verlor wegen der günstigeren Baumwollprodukte an Bedeutung. Damit war der wichtigste Zweig der deutschen Textilindustrie in seiner Existenz bedroht.
Eine Zeit lang konnten sich die älteren Produktionsmethoden halten. Dies geschah teilweise recht erfolgreich durch die Spezialisierung auf besondere Produkte (z. B. Krefelder Samt und Seide, Wuppertaler Bandwaren, etc.). Auf längere Sicht konnten viele Gewerbe der maschinellen Konkurrenz nicht standhalten. Dies hatte zur Folge, dass in den älteren Gewerberegionen, wenn diese den Übergang zur Fabrikindustrie nicht schafften, die Arbeitsmöglichkeiten fehlten und es sogar zu Deindustrialisierungsprozessen kommen konnte.
Ein weiterer Krisenfaktor war das Handwerk. Durch das Bevölkerungswachstum der ersten Jahrhunderthälfte nahm die Zahl der Handwerker stark zu. Einige Massenberufe wie Schneider oder Schuhmacher waren überbesetzt und der Ertrag der Handwerker war außerordentlich gering. Vor allem die Handwerke, deren Produkte mit der Industrie konkurrierten, gerieten von dieser Seite stark unter Druck.
Regionale Industrialisierung
Ein Kennzeichen der industriellen Entwicklung war ihre ungleiche regionale Verteilung. Die Ursachen dafür waren vielfältig. Teilweise vor dem Hintergrund älterer Traditionen, teilweise wegen günstiger Lage (z. B. an Handelsstraßen, Flüssen, Kanälen, in der Nähe von Rohstoffvorkommen oder Absatzmärkten) oder aus anderen Gründen konzentrierte sich die Industrialisierung auf einige regionale Verdichtungszonen.
Anfänglich war die industrielle Entwicklung zu schwach, um in nennenswertem Umfang neue Arbeitsplätze für eine wachsende Bevölkerung zu schaffen. Dies war eine der Ursachen für die Verelendung großer Bevölkerungsteile unmittelbar vor der Industrialisierung. Erst mit dem Durchbruch der industriellen Revolution entstanden in größerem Umfang neue Arbeitsmöglichkeiten.
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Entstehung der Arbeiterschaft
Seit etwa der Mitte der 1840er-Jahre begannen sich die Zusammensetzung und der Charakter der unteren Gesellschaftsschichten zu wandeln. Die modernen Fabriksarbeiter bildeten zunächst noch eine kleine Minderheit. Rein quantitativ zählte man in Preußen im Jahr 1849 etwa 270.000 Fabrikarbeiter. 1871 zählte das neue Statistische Reichsamt bereits 32 % der Erwerbstätigen zum Bereich von Bergbau, Industrie, Hütten- und Bauwesen. Hoch war noch immer die Zahl der Handarbeiter und Dienstboten außerhalb der Industrie und Landwirtschaft mit immerhin noch 15,5 %. Das Verschmelzen der anfangs sehr heterogenen Gruppen zu einer Arbeiterschaft erfolgte zunächst in den Städten und war nicht zuletzt ein Ergebnis der Zuwanderung von ländlichen Unterschichten. Die Menschen hofften in den Städten dauerhaftere und besser entlohnte Verdienste zu finden. Durch das große Angebot an Arbeitskräften konnten Unternehmer teilweise mit Löhnen nahe dem Existenzminimum produzieren. Die Arbeitsbedingungen waren schwer und es herrschte strenge Arbeitsdisziplin. Arbeiter, die aufbegehrten oder arbeitsunfähig waren, konnten mangels wirksamer Arbeitsmarktgesetzgebung problemlos durch neue Landflüchtlinge ersetzt werden. Der Blick nach England verdeutlicht die Situation: In englischen Industriestädten betrug die durchschnittliche Lebensarbeitszeit bis zur „Arbeitsunfähigkeit“ etwa 15 Jahre. Das Durchschnittsalter der Industriearbeiter in Manchester lag bei nur 18 Jahren!! Der Arbeitslohn konnte bei zehnminütigem Zuspätkommen um einen halben Tageslohn gekürzt werden. Üblich waren auch Verlängerung der täglichen Arbeitszeit (bis zu 18 Stunden), keine Sonntagsruhe, unzureichender oder fehlender Arbeitsschutz (Transmissionsbänder der Dampfmaschinen waren eine große Gefahrenquelle). Es gab auch keine Altersversorgung, Unfallversicherung oder Schutz gegen Willkür durch Vorgesetzte, wie z. B. Kündigungsschutz.
Im Laufe der Zeit wuchs die anfangs sehr heterogene Schicht der „arbeitenden Klassen“ zusammen. Dort vollzog sich ein tiefgreifender Mentalitätswandel. Hatten die städtischen und ländlichen Unterschichten ihre Not noch weitgehend als unabänderlich angesehen, führten die neuen Verdienstmöglichkeiten in der Industrie zur Verstärkung des Veränderungswillens. Die Betroffenen sahen ihre Lage als ungerecht an und drängten auf Veränderungen. Dies war eines der sozialen Fundamente für die entstehende Arbeiterbewegung. Die sich auf wachsende Bevölkerungsgruppen ausbreitenden sozialen Missstände wurden als „Soziale Frage“ diskutiert. Zur Lösung der Problematik bildeten sich verschiedene gesellschaftliche und politische Organisationen. Die staatliche Sozialpolitik des Deutschen Reiches versuchte eine Entschärfung dieser Konflikte durch Sozialreformen. Erste konkrete Lösungsansätze sind in der Sozialgesetzgebung Otto von Bismarcks zu finden, die 1883 mit dem Krankenversicherungsgesetz ihren Anfang nahm, dann auch eine Unfallversicherung (1884) und eine Alters- und Invaliditätsversicherung (1889) einführte, aus der 1891 die gesetzliche Rentenversicherung wurde. Dieser sozialpolitische Ansatz wurde alsbald von anderen Staaten übernommen und variiert.
Folgen
Das Leben vieler Menschen hatte sich grundlegend geändert und viel Zwänge geschaffen. 1913 schrieb der Philosph Ludwig Klages: „Die meisten leben nicht, sondern existieren nur mehr: sei es als Sklaven des Berufs, sei es als Sklaven des Geldes, sei es als Sklaven großstädtischen Zerstörungstaumels. In keiner Zeit war die Unzufriedenheit größer und vergifteter.“ Erst mit der Zeit verbesserte sich die Lage für die Bevölkerung, Arbeiter konnten durch gesellschaftliche Veränderungen und Reformen höhere Löhne erzielen und dadurch sogar selbst vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren. Der wachsende Wohlstand bewirkte im weiteren Verlauf auch eine zunehmende Demokratisierung, die auf den wachsenden Wohlstand angewiesen war. Weitere gesellschaftliche Auswirkungen der Industrialisierung sind die Urbanisierung (d.h. die Ausbreitung der städtischen Lebensformen), der Wechsel von Selbstversorgungs- zur Fremdversorgungsgesellschaft, Geburtenrückgang. Es folgten dann aber auch eine zunehmende Umweltverschmutzung sowie insbesondere auch die globale Erwärmung.
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Hinweis: Die Quellenangaben zu diesem Text sind am Ende dieser Internetseite zu finden.
1) → Wie verlief die Industrielle Revolution? I musstewissen Geschichte [6:54]
2) → Industrialisierung in Deutschland I musstewissen Geschichte [6:44]
3) → Was war die "Soziale Frage"? I musstewissen Geschichte [6:39]
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Fragen zum Text:
Im Rahmen der Unterrichtseinheit sollen alle Schülerinnen und Schüler einen Kurzvortrag zu einem bestimmten Thema halten.Der Vortrag soll 5 Minuten dauern und mit Hilfe eines
Präsentationsprogramms gehalten werden.
Als Präsentationsprogramm wird das quelloffene Office-Paket LibreOffice oder Apache OpenOffice verwendet.
Die Bewertung erfolgt nach den folgenden Kriterien:
Einhaltung der Zeitvorgabe (5 Pkte),
Foliengestaltung (5 Pkte),
Präsentation der Inhalte (5 Pkte).
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Planet Schule
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Dieser Text basiert auf dem Artikel Industrielle Revolution aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). Der Text wurde von Andreas Rueff überarbeitet und auf der Grundlage didaktischer Überlegungen angepasst und gekürzt. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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